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Landeshauptstadt: Besuch bei den Wassersparern

Freundeskreis des Botanischen Gartens begutachtete stachlige Schönheiten

Freundeskreis des Botanischen Gartens begutachtete stachlige Schönheiten Zählen, wie viele der stachligen und dornigen Schönheiten sich im Botanischen Garten versammeln, wollte niemand. Es sind Tausende und immer wieder kommen welche hinzu, sterben andere ab, vervollständigt Neues die exotische Sammlung und verschwindet auch einmal etwas. Doch der Freundeskreis des Botanischen Gartens kam bei der gestrigen Sukkulentenschau voll auf seine Kosten, konnte sechs Meter hohe Euphobien (das sind eigentlich Wolfsmilchgewächse, sie ähneln den Kakteen aber oft stark) ebenso bewundern wie nur wenige Zentimeter hohe Kakteen-Winzlinge. Ratschläge wurden gegeben, Erfahrungen ausgetauscht und Tauschgeschäfte vereinbart. Wenn einer weiß, wie man mit den „Wassersparern“, denn das sind alle Sukkulenten, umgeht, dann ist das Wolfgang Niestradt, der aus seinem Erfahrungsschatz plauderte. Er selbst hat mindestens 1500 verschiedene Arten in seinem Gewächshaus in Bergholz-Rehbrücke. Darunter befinden sich auch einige ganz seltene Exemplare, die es in freier Natur kaum noch oder gar nicht mehr gibt. Auf Wunsch hilft er dann mit Nachzucht-Pflänzchen aus, wenn sie wieder ausgewildert werden oder den Bestand des Botanischen Gartens ergänzen sollen. Seit 60 Jahren beschäftigt sich der Fotograf und Kameramann Niestradt mit den stachligen Schönheiten, die anders als Kakteen eigentlich zu Dornen umgewandelte Blätter haben, alles andere ist der verdickte Stamm. Nur die Blattgewächse, zum Beispiel die Agaven, haben Stacheln. Als das Sukkulentenhaus des Botanischen Gartens neu gestaltet wurde, konnte man dort von der Buga profitieren. Die Uni-Botaniker bekamen übrig gebliebenes Lavanitgestein, dass sich nun als ausgezeichneter Untergrund für die Potsdamer Hochbeete bewährt, auf denen sich auf der einen Seite die Pflanzenvertreter Amerikas, auf der anderen die Afrikas befinden. In der Mitte recken sich die Pflanzenriesen bis unters Dach, das mit 6,50 Meter zum Teil noch zu niedrig ist. Als besonders interessant und für viele neu, zeigte sich jedoch die Kultivierung der frostempfindlichen Pflanzen im Freiland. Das gelingt mit den Nordamerikaner aber recht gut, erklärte Susanne Kreisch, Technische Leiterin des Botanischen Gartens. Man müsse nur aufpassen, dass sie nicht – vor allem in der Winterruhephase – zu viel Feuchtigkeit bekämen. Um das zu vermeiden, wird das Beet im Herbst überdacht. Auf den beiden anderen Beeten, wo die Freunde trockener Wärme im Sommer ausgepflanzt werden, ist vor dem Frost der Umzug ins Gewächshaus angesagt. Auch wenn es dann eng wird, ist das die einzig mögliche Variante.

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