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Sport: Bewährtes und Neues

In der Volleyball- Regionalliga setzt der USV Potsdam weiter auf Konstanz, Aufsteiger WSG Waldstadt benötigt noch Erfahrung – am Sonnabend spielen beide in der Heinrich-Mann-Allee

In der Volleyball- Regionalliga setzt der USV Potsdam weiter auf Konstanz, Aufsteiger WSG Waldstadt benötigt noch Erfahrung – am Sonnabend spielen beide in der Heinrich-Mann-Allee Am kommenden Sonnabend bietet sich der Öffentlichkeit erstmals Gelegenheit, das derzeitige Leistungsvermögen der beiden Potsdamer Vertreter in der Volleyball-Regionalliga Nordost der Männer in Augenschein zu nehmen. Der mittlerweile vor seiner fünften Spielzeit in der dritthöchsten Spielklasse stehende USV Potsdam folgt übermorgen einer Einladung der WSG Potsdam-Waldstadt, die nach einjähriger Pause wieder in die Regionalliga zurückkehrt. USV–Trainer Volker Knedel machte im Vorfeld deutlich, dass ihm die Gestaltung des Spielplanes bei der Formulierung des Tagesziels gelegen kommt. „Wir wollen uns zunächst in unserer Vorrunde durchsetzen und das Halbfinale erreichen. Gelingt dies, wäre ein Kräftemessen mit dem Zweitligisten Fortuna Kyritz möglich. Darauf werden wir hinarbeiten“, so Knedel. Seit Anfang August präparieren sich die mittlerweile vom Altersschnitt (31,4 Jahre) her dem Studentendasein um ein gehöriges Stück entwachsenen Uni-Volleyballer für die neue Saison. Das Personal blieb beisammen und fand mit Mario Kuss Ergänzung. Kuss war in der Serie 2003/2004 beim USV vorwiegend als Annahmespieler aktiv. Der 35-jährige wechselte anschließend zum Zweitligisten VC Fortuna Kyritz. Mario Kuss, der nach wie vor in Kyritz wohnt, kehrt nun als Zuspieler nach Potsdam zurück. „Er fühlte sich bei Fortuna Kyritz zum Schluss nicht recht wohl und hat bei uns angefragt, weil er die gute Stimmung und das freundschaftliche Miteinander bei uns als sehr angenehm in Erinnerung behalten hatte“, erzählt Volker Knedel. Der Vorjahresdritte wird die kommenden Monate unter dem Hallendach mit den altbekannten und im Wettkampf bewährten Tugenden angehen. Das Team ist eine Ansammlung gut ausgebildeter Spieler, die die im Volleyball so wichtigen und eigentlich nur durch ständiges Üben zu perfektionierenden Automatismen längst verinnerlicht haben. Zweimaliges Training pro Woche reichte in der Vergangenheit, um das auch schon durch den Spielerstamm um Mannschaftskapitän Erik Heidemann (32), Außenangreifer Andreas Jurisch (34) und Universalspieler Lars Hurtig (36) in der 2. Bundesliga demonstrierte Leistungsvermögen zu konservieren. Man darf gespannt sein, über welchen Zeitraum dieser Zustand noch anhalten wird. Im vergangenen Jahr hatte der USV Potsdam mit Ausnahme des ungefährdeten Meisters TSV Spandau die sportliche Konkurrenz im Griff. Personelle Vollzähligkeit war dafür allerdings Voraussetzung. Nach Lage der Dinge dürfte sich daran in der neuen Saison nichts Grundlegendes ändern. Anders als die Knedel-Truppe wird Turnier-Gastgeber WSG Waldstadt in der Mitte September beginnenden Saison als Aufsteiger vor allem um ein Ziel bemüht sein müssen: den Klassenerhalt. „Und das in der härteten deutschen Volleyball- Liga“, sagt WSG-Trainer Christoph Jahn, der seine Einschätzung so erklärt: „Die letzten drei steigen so und so ab, und schon ab Tabellenplatz fünf ist man auch davon abhängig, wie viele Zweitliga-Absteiger am Saisonende in die Staffel kommen und ob der Staffelsieger aufsteigt.“ Woraus Jahn schlussfolgert: „Für uns ist jedes Spiel und jeder Satz wichtig.“ Als bestes Alter für einen Volleyballer gelten die Jahre zwischen dem 25. und 35. Geburtstag. In der WSG ist der 27-jährige Libero Roman Elsner bereits Mannschafts-Senior, während Jonathan Erdmann – der in dieser Woche im ukrainischen Illichivsk gemeinsam mit Matthias Penk vom Berliner TSC Siebenter der U18-Beach-EM wurde – mit 17 Jahren der jüngste Waldstädter Regionalliga-Spieler ist. Angesichts seines Potenzials ahnt sein Trainer: „Das wird wohl Jonathans letzte Saison bei uns werden.“ Christoph Jahn führt eine sehr junge Truppe ans Netz. „Wir haben einen Altersdurchschnitt von 20 Jahren und sind damit die jüngste Mannschaft der Regionalliga. Die Hälfte meiner Spieler sind noch A-Jugendliche, also 19 Jahre oder jünger.“ Athletisch seien seine Männer schon in gutem, hoffnungsvollem Zustand, meint der Trainer, „aber es fehlt ihnen noch an Erfahrung, und die ist gerade im Volleyball immens wichtig.“ Daher sind die Abmeldungen, die der Landesmeister im Sommer registrieren musste, auch besonders schmerzlich. Mit Stefan Größler, den es zum Studium nach Dresden trieb, und Martin Rhode, der in Hamburg einen Arbeitsplatz fand, verlor die WSG Spieler mit Zweitliga-Erfahrungen. Und Christoph Säger, der sich dem Zweitligisten TSV Spandau anschloss, spielte einst schon in der Regionalliga. Wenn Säger nun am Sonnabend in der Potsdamer Sporthalle beim 3. Waldstadt- Pokalturnier seinen alten Verein wiedersieht, wird er in dessen Regionalliga-Vertretung mehrere neue, junge Gesichter registrieren: Sebastian Rodewald und Thomas Schröder, Jakob Violet und Steffen Schäperkötter. Christoph Jahn will den 1,99 Meter großen Sohn des einstigen Leichtathletik-Zehnkampf-Asses Jörg-Peter Schäperkötter, der erst im vergangenen Herbst ans Volleyballnetz fand, zum Mittelblocker ausbilden. „Seine 3,43 Meter Reichhöhe aus dem Stand haben Nationalspieler-Niveau, technisch muss er aber natürlich noch viel lernen“, sagt der ambitionierte Trainer. Das jetzige Turnier wird für die WSG eine erste Nagelprobe für die bevorstehenden schweren Aufgaben sein. Beim USV Potsdam empfindet man die Rückkehr des Ortsnachbarn in die Regionalliga als Bereicherung. Am 3. Dezember wird es wieder das stets reizvolle Stadtderby geben, das gewissermaßen einer Auseinandersetzung zwischen Alt und Jung gleich kommen.

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