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Landeshauptstadt: Biberkiez mit Wasserspielplatz

Start für zweiten Bauabschnitt im Wohnhof / Anwohner und Kinder liefern Ideen

Am Schlaatz – Die 400 Bewohner am Wohnhof am Biberkiez können sich auf das Frühjahr freuen. Dann werden im neu gestalteten Innenhof Narzissen der Sorte Tête-á-tête und „Goldylocks“-Krokusse ihr Wohnumfeld mit bunten Farbtupfern verzieren. Und für die Kinder gibt es als besondere Attraktion einen Wasser- und Matsch-Spielplatz.

In den letzten Tagen steckten die Gärtner mehr als 300 Blumenzwiebeln und brachten zahlreiche andere Pflanzen in die Erde: Ahorne, rotblühende Kastanien sowie andere Baumarten, hundert Meter Hecken sowie mehr als 400 Sträucher, Bodendecker sowie Gräser für die Hauseingänge. Laut Ankündigung soll im April 2008 die gesamte Anlage fertig sein.

Bei den seit Juni laufenden Arbeiten gestalteten die Landschaftsgärtner und Bauarbeiter etwa 40 Prozent der fast 10 000 Quadratmeter großen Hoffläche neu. Mehr als die Hälfte der 112 geplanten Stellflächen sind fertig. „Der Clou ist, dass die Autos kaum zu sehen sind, wenn die Hecken im Laub stehen“, sagt Grünplaner Manfred Dietzen. Das Berliner Planungsbüro Dietzen & Teichmann erhielt im September 2004 den Zuschlag für die Umgestaltung des Hofes. „Durch die Höfe hat der Schlaatz eine besondere Qualität“, sagt Dietzen. Das sei ein Plus der DDR-Planung, allerdings ließ die Qualität der Materialien zu wünschen übrig.

Bisher sind 250 000 Euro verbaut worden, etwa ein Drittel der gesamten Investition, die sich auf 760 000 Euro beläuft. „Wir sind sehr froh, dass es gelungen ist, ein Gemeinschaftsprojekt von vier Wohnungsunternehmen zustande zu bringen“, sagt Christiane Kleemann, Geschäftsführerin der Gewoba Wohnungsverwaltungsgesellschaft Potsdam. Weitere Bauherren sind die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956, die WG „Karl Marx“ und die Wohnungsbaugenossenschaft pbg. Die Investition der vier Wohnungsunternehmen erhält eine Förderung aus dem Programm „städtebauliche Weiterentwicklung großer Neubaugebiete“. Das sind Mittel des Bundes, Landes und der Stadt Potsdam. Etwa die Hälfte zahlen die Unternehmen selbst.

Wie Kleemann erläutert, werde es im Februar eine Einwohnerversammlung geben, auf der die Bewohner weitere Gestaltungsideen, zum Beispiel für die Spielanlagen, einbringen. Am Wasserspielplatz beteiligen sich die Schlaatzer Kinder sogar „mit Hammer und Meißel“ unter Anleitung eines Steinbildhauers, berichtet Manfred Dietzen. „Wir erhoffen uns von der Einbeziehung der Anwohner und Kinder eine hohe Identifikation mit dem Geschaffenen“, so der Planer. Erfahrungsgemäß werde dadurch die Wahrscheinlichkeit von Vandalismus geringer.

Zurzeit ist die bauausführende Firma RTE Umweltservice GmbH aus Potsdam unter anderem mit der Anlage einer kleinen Promenade quer über den Hof befasst. Aus einem Niederlausitzer Tagebau sind große Findlinge angekommen, die als Gestaltungs- und Spielelemente dienen. Eine Besonderheit ist die Regenentwässerung. Das Wasser sickert durch Gullys in unterirdische Rigolen, das sind in Kies gebettete durchlöcherte Plasterohre. Dadurch entfällt der Anschluss an das Regenwassernetz – für die Mieter ein Vorteil bei den Betriebskosten.

Günter Schenke

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