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Landeshauptstadt: Bibliothek in Schwierigkeiten

Gutachten und Alternativvorschläge vorgestellt

Gutachten und Alternativvorschläge vorgestellt Innenstadt - Die finanzielle Lage der Stadt- und Landesbibliothek stellt sich laut der Direktorin Marion Mattekat dramatisch dar. „Wenn wir für die ehemaligen Bibliotheksräume im Kirchsteigfeld im kommenden Jahr keinen Nachmieter finden, dann müssen wir bis zu sieben Stellen einsparen“, erklärte Mattekat am Donnerstag im Kulturausschuss. Die 80000 Euro Mietkosten würden den durch das Haushaltssicherungskonzept ohnehin schon gebeutelten Jahresetat noch stärker belasten. Ein 22-seitiges Zwischengutachten des Berliner Bibliothekswissenschaftlers Prof. Konrad Umlauf vom April habe gezeigt, dass die Bibliothek in den vergangenen Jahren schon außerordentliche Anstrengungen unternommen habe, „um den massiven Personalabbau ohne einschneidende Kürzungen beim Service zu verkraften“, zitierte Mattekat den Experten. Die Bibliothek arbeite „rationeller und effektiver als der Durchschnitt.“ Den Medienetat für die kommenden Jahre bezeichnet Umlauf als „ungenügend.“ Da die Stadt ihre Zuschüsse immer mehr verringere, laufe die Bibliothek Gefahr, ein „Altpapierlager“ zu werden. Nur durch „einschneidende organisatorische Maßnahmen und Investitionen in die veraltete technische Infrastruktur“ – Marion Mattekat nannte als Beispiel ein elektronisches Ausleihsystem – könne dem entgegengewirkt werden. Bis Ende August soll ein Endbericht mit unterschiedlichen Alternativvorschlägen vorliegen. Eine Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung prüft derzeit verschiedene Alternativen für einen anderen Bibliotheksstandort. So prüfen die Mitarbeiter neben einem Neubau auf dem gleichen Grundstück auch einen Neubau bzw. Anbau auf dem Geländes des ehemaligen Palais Barberini und des Brockschen Palais. Diese Alternativen stießen im Kulturausschuss auf wenig Verständnis. Saskia Hüneke (Bündnis 90/Die Grünen) nannte die Vorschläge „Palais Barberini“ und „Brocksches Palais“ als „unsinnig“, da Denkmalschutzauflagen und andere Planungen eine Bibliothek dort gar nicht zuließen. Hans-Jürgen Scharfenberg (PDS) äußerte sich verwundert über diese Alternativsuche, wo doch Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz erst kürzlich erklärte, dass der derzeitige Bibliotheksstandort nicht zur Debatte stehe. D.B.

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