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Sport: Blicke nach Skandinavien und in die USA

In Bielefeld will Turbine Potsdam den Hallenpokal verteidigen und eventuell eine neue Abwehrspielerin finden

In Bielefeld will Turbine Potsdam den Hallenpokal verteidigen und eventuell eine neue Abwehrspielerin finden Von Michael Meyer „Ich bin ein Fan des Hallenfußballs. Und nachdem ich im vergangenen Winter wegen meiner Knieverletzung darauf verzichten musste, freue ich mich jetzt um so mehr auf das Turnier in Bielefeld.“ Ariane Hingst reist morgen in aller Frühe mit dem 1. FFC Turbine Potsdam als Pokalverteidiger zum 25. Internationalen Frauen-Hallenfußballturnier des TuS Jöllenbeck, „bei dem wir natürlich unseren Vorjahreserfolg wiederholen wollen“. Doch schon in der Vorrunde des bislang erstklassigsten internationalen Hallenturniers im europäischen Frauenfußball kommt es dicke für die Potsdamerinnen. Sie müssen sich dort gegen den Dänischen Meister Brøndby IF und Schwedens Titelträger Djurgården/Älvsjö sowie den Bundesliga- Kontrahenten Hamburger SV durchsetzen, um weiterzukommen. In der zweiten Vorrundengruppe stehen sich der Deutsche Meister 1. FFC Frankfurt, Norwegens Vizemeister Kolbotn I.L, der dänische Pokalsieger Odense BK und Bundesligist FFC Heike Rheine gegenüber. „Dabei wird sich schon zeigen, wie gut wir international mithalten können“, meint Trainer Bernd Schröder schon mit einem Blick auf den UEFA- Cup, in dem Turbine im Falle des Meistertitel-Gewinns in der kommenden Saison antreten würde. Schröder wird am Wochenende seine Augen überall haben müssen. Höchste Konzentration ist nicht nur gefragt, wenn die eigene Truppe in jeweils zweimal zehn Minuten ihr Können demonstriert. Mindestens ebenso, wenn die internationale Konkurrenz am Ball ist, denn: Turbine Potsdam sucht Ersatz für die zu Wochenbeginn plötzlich und unerwartet abgesprungene Anika Machalett (siehe auch nebenstehenden Kasten). „Wir müssen in den nächsten vier Wochen fündig werden, denn am 31. Januar endet die Wechselfrist“, erklärt Schröder, dem aber noch die Hände gebunden sind: „Zunächst muss Machalett ihren Vertrag mit uns auflösen.“ In der Sporthalle des Bielefelder Stadtteils Jöllenbeck wird Turbines Coach nun nach eventuellem Ersatz Ausschau halten. „Wir brauchen eine Spielerin, die uns sofort helfen kann und die finanzierbar ist“, steckt er den Rahmen ab. Djurgården/Älvsjö beispielsweise hat in der Abwehr mit Jane Törnquist (88 Länderspiele/10 Tore) eine aktuelle Vizeweltmeisterin dabei, mit Sara Thunebro außerdem eine interessante U21-Auswahlspielerin. Bei Brøndby sind u. a. Gitte Andersen (41 A-Länderspiele) und Bettina Falk (12) interessant, bei Odense die 20-jährige Marlene Kristensen (21) und Sandra Jorgensen (7), bei Kolbotn Ingvild Stensland (5) und Cecilie Berg-Hansen (4). „Dänische Spielerinnen“, weiß Schröder, „bekommen im Monat etwa 700 Euro – das wäre noch erschwinglich.“ Doch Potsdams Frauenfußball-Macher guckt nicht nur nach Skandinavien, sondern auch über den großen Teich. In den USA gibt es zahlreiche Kickerinnen der pleite gegangenen Profiliga WUSA, die gern in Deutschland kicken würden. Und Conny Pohlers, die 2003 in der WUSA bei Atlanta Beat spielte, machte ihn bereits auf ihre damaligen Mitspielerinnen Julie und Nancy Augustyniak aufmerksam, 24-jährige Zwillinge, mit denen Turbine demnächst in Kontakt treten will. „Julie ist ein Linksfuß, und Nancy hat alle Punktspiele für Atlanta mitgemacht. Sie war die schnellste von uns und knallhart. Es war schwer, an der vorbeizukommen“, erzähle Pohlers über die beiden US-Girls. Und verriet, dass Julie schon bei Turbine mittrainierte. „Das war im Oktober, als sie mich hier in Potsdam besuchte. Sie fand das ganz toll hier.“ Vielleicht gibt“s ja bald ein Wiedersehen.

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