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Landeshauptstadt: Brandstifter zündeten Café Minsk an

Holzpaletten in Wirtschaftsraum brannten / Keine Verletzten / Polizei ermittelt

Holzpaletten in Wirtschaftsraum brannten / Keine Verletzten / Polizei ermittelt Innenstadt - Ein Feuer ist Sonntagabend kurz nach 22 Uhr im leer stehenden Café Minsk auf dem Brauhausberg ausgebrochen. Um 22.14 Uhr waren 47 Feuerwehrleute mit drei Löschzügen vor Ort, sie hatten den Brand nach knapp einer Stunde unter Kontrolle. Menschen wurden nicht verletzt. Die Polizei leitete Ermittlungen zum Verdacht der Brandstiftung ein. Das Feuer bemerkt hatten Leute, die vor dem ehemaligen Restaurant auf einen Reisebus warteten. Sie sahen Rauchschwaden aus dem Gebäude aufsteigen und ihnen fielen zwei Personen auf, die vom Brauhausberg in Richtung Hauptbahnhof liefen. Vor der Gaststätte hielten sich drei Obdachlose auf, die ebenfalls Brandgeruch wahrgenommen hatten. Das Feuer war in einem gekachelten Wirtschaftsraum ausgebrochen. Die unbekannten Täter haben dort nach Polizeiangaben Holzpaletten gestapelt und angezündet. Von Brandstiftung sei auch auszugehen, so die Polizei vor Ort, da es im Café Minsk keinen Strom gebe. Noch ist die Höhe des Schadens nicht abzusehen, doch die Feuerwehrleute vor Ort meinten, der Brand sei noch glimpflich verlaufen – vor allem, weil die Klappe zu einem Essensaufzug, der einst Speisen nach oben beförderte, geschlossen war. Hätte die Klappe offen gestanden, hätte der Aufzug wie ein Kamin gewirkt und das Feuer hätte sich schneller ausbreiten können. So hinterließen Flammen und Löschwasser nur den relativ kleinen Wirtschaftsraum komplett zerstört, selbst eine ehemalige Fleischwaage war fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Weitere Räume dahinter sind vom Feuer nahezu unversehrt geblieben, allerdings stapeln sich dort Teile der alten Restaurantausstattung und Unrat. Die Zukunft des Café Minsk ist auch nach dem Brand völlig offen. Der 70er-Jahre Bau befindet sich in Verwaltung der TLG Immobilien GmbH. „Die Schadenserhebung läuft noch, wir haben Anzeige erstattet und auch die Versicherung ist benachrichtigt“, sagte TLG Immobilien-Sprecherin Sabine Pentrup. Ab heute sei das Gebäude wieder verkehrssicher. Zu potenziellen Investoren und auch dazu, was mit dem Minsk passiert, wenn auf dem Brauhausberg wie geplant das neue Potsdamer Spaß- und Freizeitbad gebaut werden sollte, wollte sich die TLG Immobilien nicht äußern. Auch von der Stadtverwaltung war vorerst keine Auskunft zum Schicksal des Cafés bei einem Spaßbadbau zu bekommen. In der kommenden Woche wird sich jedoch der Hauptausschuss auf Antrag der PDS auf einer außerplanmäßigen Sitzung mit dem Thema Spaßbad befassen. SCH

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