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Landeshauptstadt: Bürgerhaus droht Pleite

Kommunaler Immobilienservice fordert 73 000 Euro / Jugendamt will vermitteln

Am Schlaatz - Dem Bürgerhaus am Schlaatz droht im kommenden Jahr ein finanzielles Desaster. Nicht nur, dass der Kommunale Immobilienservice (KIS) jetzt vom Träger die bisher erlassene Jahresmiete von 43 000 Euro verlangt (PNN berichteten). Auch die Bürgerhaus-Einnahmen aus der Vermietung von Sauna und Gaststätte plus Bowling-Bahn – jährlich rund 30 000 Euro – will der KIS ab 2007 einbehalten, um die ihm übertragenen Gebäude instandhalten zu können. Wenn die Betreibergesellschaft Bürgerhaus am Schlaatz gGmbH die Gesamtsumme von 73 000 Euro tatsächlich aufbringen müsse, „können sie den Laden dicht macht“, sagte Jugendamtsleiter Norbert Schweers auf PNN-Anfrage. Zu einem Gespräch hat Schweers deshalb einen KIS-Vertreter und die Bürgerhaus-Geschäftsführerin Barbara Rehbehn Mitte kommender Woche in sein Büro geladen. „Ich denke, dass wir uns einigen können“, sagt der Jugendamtsleiter.

Der Pachtvertrag für das Objekt am Schilfhof habe eine Laufzeit bis 2014. Die Jahresmiete sei der Betreibergesellschaft bis jetzt erlassen worden: Eine städtische Förderung des gemeinnützigen Hauses in Form einer so genannten geldwerten Sachleistung. „Es floss kein Geld“, macht Schweers deutlich. Sollte der Immobilienservice aber auf die 43 000 Euro bestehen, müsse die Summe im städtischen Haushalt eingestellt sein, erläutert der Amtsleiter weiter. Aber weder in seinem Fachbereich noch in dem des Geschäftsbereichs II (Bildung, Kultur, Sport), der laut Bürgerhaus-Konzept eigentlich zuständig sei, sei die Miete berücksichtigt. Und trotz vielseitiger Angebote könne das Schlaatzer Bürgerhaus selbst die Pacht nicht erwirtschaften, betont Schweers. Um so unverständlicher, wenn jetzt auch die Mieteinnahmen aus Sauna und Gaststätte im Bürgerhaus vom KIS eingestrichen würden. Bisher seien die mehr als 30 000 Euro zunächst an den Immobilienservice überwiesen worden, von dort aber wieder als Betriebskostenzuschuss an die Stadtteil-Einrichtung zurückgeflossen: Diese komplizierte Vorgehensweise sichere der Bürgerhaus-Betreibergesellschaft die Gemeinnützigkeit, die größere Einkünfte nicht erlaube, so Schweers.

Wie knapp am Schlaatz kalkuliert worden sei, zeigte sich auch, als der alte Pächter der Gaststätte am Bürgerhaus aufgab. Seit über einem Jahr steht die Kneipe nun leer. Für den Träger des Bürgerhauses seien dies schmerzliche Mindereinnahmen, die sich bereits jetzt negativ im Wirtschaftsplan niederschlügen, erklärt der Jugendamtsleiter. Auch darüber werde am kommenden Mittwoch zu reden sein.

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