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Landeshauptstadt: Bürgerzentrum Satzkorn zu teuer

Fehlender Investor und hohe Kosten machen Planung zunichte / Neue Nutzung für früheren Gasthof gesucht

Satzkorn - Das seit langem geplante „Bürgerzentrum Ringstraße“ in Satzkorn kann nicht gebaut werden. Ortsbürgermeister Dietmar Bendyk sagte das Projekt am Mittwoch auf der Sitzung des Ortsbeirats ab. Damit platzt ein langjähriger Traum der Satzkorner, denn das Ortszentrum stand seit fünf Jahren ganz oben auf der Wunschliste. Es sollte Platz für den Ortsbeirat, die Jugendlichen, den Seniorenklub und die Freiwillige Feuerwehr (FFW) bieten. Der frühere Gasthof „Zur Linde“ ist ein ehemaliger Vierseithof, befindet sich in kommunalem Eigentum und wurde nach einer Rückgabeabweisung erst 2002 der Gemeinde wieder übergeben.

Grundlage für die Absage sind die betriebswirtschaftlichen Berechnungen für das Projekt, die zum einen vom Zentralen Koordinierungsbüro des Netzwerkes Bildung Bauwirtschaft (NBB) e. V. und vom Kommunalen Immobilienservice (KIS) für einen Zeitraum von 30 Jahren ermittelt wurden. Demnach seien für den Umbau der ehemaligen Gaststätte sowie der Scheune zusammen wenigstens 800 000 Euro, mit Risikozuschlag etwa 1,2 Millionen Euro zu veranschlagen, erklärte Bendyk. Dabei wollte der Ortsbeirat 100 Quadratmeter des Gaststättengebäudes nutzten, die restlichen 154 Quadratmeter sollten für die Feuerwehr als Schulungsräume umgebaut werden. Von den 350 Quadratmetern der Scheune war die Hälfte ebenfalls für die FFW reserviert. Der Rest sollte fremdvermietet werden, es sei jedoch kein Interessent gefunden worden. Damit hätten sich für den Ortsbeirat Umbaukosten von 240 000 Euro ergeben, die Feuerwehr hätte sich mit 650 000 Euro beteiligen sollen und der dritte Nutzer 300 000 Euro investieren müssen. Das übersteige aber die Möglichkeiten des Ortsteils bei weitem, vom Fachbereich Feuerwehr der Stadt habe er noch gar keine Antwort auf diese Zahlen erhalten, sagte Bendyk.

Das andere Problem seien dann die laufenden Kosten. Die gesamten Miet- und Betriebskosten lägen bei monatlich 4450 bis 4580 Euro. Das bedeute die monatliche Zahlung zwischen 1332 und 1772 Euro für den Ortsbeirat, und für die FFW lägen diese Kosten zwischen 2672 und 3250 Euro.

Das sei vom Ortsteil einfach nicht aufzubringen, so Ortsbürgermeister Dietmar Bendyk. Der Ortsbeirat sei sich zwar darin einig, nach anderen Lösungen für eine sinnvolle Nutzung des kommunalen Vierseithofes im Sinne der Satzkorner zu suchen. Doch die Zeit ist knapp, denn Gebäude stünden seit einigen Jahren leer, so Bendyk. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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