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Landeshauptstadt: Bußgelder im Park

„Wir werden konsequent Bußgelder verhängen“, 31.12.

„Wir werden konsequent Bußgelder verhängen“, 31.12.2006

Für Fahrradfahrer wird das Leben in Potsdam im Jahr 2007 komplizierter: Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten kündigte an, in den Parks bei den Radlern abzukassieren. Eine drakonische Maßnahme, angesichts des harmlosen Tatbestandes. Denn was ist schon dabei, umsichtig fahrend die breiten Wege in den Parks zu nutzen? Ein entspanntes und konfliktarmes Miteinander von Fußgängern und Fahrradfahrern müsste doch möglich sein – einmal abgesehen von touristischen Knotenpunkten. Große Teile der Stadt sind nun mal Parkgebiet. Sollten sämtliche Parks für Radler völlig tabu werden, so verliert das Fahrrad als Verkehrsmittel an Attraktivität. Und dies kann wohl nicht im Interesse der Stiftung sein, die sich auch für den Umweltschutz stark machen müsste. Und was ist übrigens mit den vielen Besuchern, die die Schlösser per Rad erreichen wollen? Noch ein Gedanke: Die Parks sind nicht nur für die Schlösser da, sondern auch für die Menschen in der Stadt. Und für diese sind die Parks Teil ihrer Stadt, attraktives Naherholungsgebiet und ein Terrain, auf dem sie nicht unnötig reglementiert werden sollten. Fahrradfahren in Parks ist in etlichen anderen Städten in Deutschland selbstverständlich möglich. Es schadet dort nicht der Natur, und es regt dort nicht die Fußgänger auf – so habe ich es jedenfalls erlebt. Warum muss das in Potsdam anders sein?

Christian Herbst, Potsdam

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