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Landeshauptstadt: Central Park mit wilden Tieren

Das Schaugehege in der Döberitzer Heide ist seit dem Wochenende öffentlich zugänglich

Döberitzer Heide - Nach nur sieben Wochen Eingewöhnungszeit für die Wisente, das Rotwild und die Przewalski-Pferde wurde jetzt das neue Schaugehege der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide in Eltstal eingeweiht. Zur feierlichen Eröffnung am Sonnabend waren außer Umweltminister Dietmar Woidke, Vertreter der Sielmann-Stiftung, der Landrat des Kreises Havelland, Burkhard Schröder und Burkhard Exner als Vertreter der Landeshauptstadt Potsdam, Bernd Drees als Bürgermeister des gastgebenden Gemeinde Wustermark, Vertreter des Naturschutzes und auch der Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung Arbeitssuchender (Paga), die sich mit der Bereitstellung von Arbeitskräften an der Verwirklichung des Projektes beteiligt hatte.

Das Gatter soll jedoch nur der erste Schritt für die Entwicklung der Döberitzer Heide zur Sielmann Naturlandschaft sein, sagte der Chef des Brandenburger Landesumweltamtes, Matthias Freude. Er habe vor vier Jahren Inge Sielmann hierher in die Heide eingeladen. Sie sei sofort von der unzerschnittenen Landschaft vor den Toren Berlins fasziniert gewesen und apostrophierte die Heide als den „Central Park der Hauptstadt“. Die Idee von der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide war geboren und bereits 2004 der Vertrag zur Landübertragung unterschrieben. Zugleich werde die Entwicklung der Döberitzer Heide als großes Pilotprojekt für Private Public Partnership (PPP) angesehen. Als Naturschützer begleite er das Projekt aktiv und sehe hier eine riesige Chance für die Region, so Freude.

„Von der Großstadt direkt in die Wildnis ist es nur noch ein Sprung“, übermittelte der erkrankte Heinz Sielmann seine Grußbotschaft. Denn die Döberitzer Heide weise eine einzigartige Artenvielfalt und Struktur auf: Heideflächen und Feuchtwiesen verbinden sich mit Mooren, lockeren Eichenwäldern und Gewässern zu einem einzigartigem Naturmosaik.

Mehr als tausend Besucher kamen am Sonnabend, die Tiere zeigten sich als Hausherren davon kaum beeindruckt. Neugierig kamen die sieben Wisente zur Begutachtung des Menschenstroms in die Nähe des Besucherpfades, der das Terrain des Schaugeheges in der Mitte durchquert. Der Weg ist erhöht und ermöglicht von dort aus einen guten Einblick in alle Bereiche des 20 Hektar großen Geländes. Das gesamte Schaugatter ist von einem drei Meter hohen Zaun umgeben, der jedoch in Gänze durchschaubar ist und innen durch einem Elektrozaun gesichert wird.

Vor 100 Jahren war genau auf diesem Fleck der erste deutsche Militärflugplatz (Flugfeld Priort), erzählte Lothar Lankow von der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide gGmbH am Rande. Hier seien die ersten deutschen Militärflieger ausgebildet worden, wie etwa der berühmte „Rote Baron“, aber auch die berüchtigte Fliegerstaffel Legion Kondor (spanischer Bürgerkrieg 1936-39) war hier stationiert, so Lankow.

Das Gehege ist ab sofort täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis liegt bei einem Euro für Kinder und 2,50 für Erwachsene, ermäßigt 1,50 Euro, die Tages-Familienkarte kostet 6 Euro. Jahreskarten: 15 Euro für Erwachsene, 7 Euro für Kinder und 40 Euro für Familien.

Ab 1. Juni finden regelmäßig Führungen durch das Schaugehege sowie naturkundliche Wanderungen durch die Naturlandschaft Döberitzer Heide statt. Das Schaugehege ist zu erreichen über die B5 oder von der nahen Bahnstation Elstal.

Winfried Gutzeit

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