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Landeshauptstadt: Chancen für“s Leben

500 Besucher bei Tag der offenen Tür im BBW

500 Besucher bei Tag der offenen Tür im BBW Babelsberg - Der 20-jährige Sven Normann ist seit seiner Geburt behindert und sitzt im Rollstuhl. Sein großer Traum ist es, Schauspieler zu werden. Seit zwei Jahren wohnt er im Internat des Berufsbildungswerkes im Oberlinhaus (BBW) in der Steinstraße und macht dort eine Lehre zur Bürokraft. Hier kann er im Kleinen seinen Traum verwirklichen: Er übt wöchentlich in der Theater AG. „Das ist die beste Chance meines Lebens“, sagt er. Von diesem Enthusiasmus konnten sich gestern beim ersten Tag der offenen Tür im Berufsbildungswerk des Oberlinhauses die 500 gekommenen Besucher überzeugen. Auch heute sind die Türen der Bildungseinrichtung weit geöffnet. Bisher hatte sich die Ausbildungsstätte für behinderte Menschen nur in vielen kleinen Einzelaktionen präsentiert. „Diesmal wollen wir den Bürgern das breite Spektrum unserer Arbeit und Möglichkeiten vor Augen führen“, erklärte Wilhelm Eichhorn, Geschäftsführer des Berufsbildungswerkes. Dazu hatte er auch Vertreter der Wirtschaft eingeladen, die bei einer Messe die verschiedensten Möglichkeiten der Rehabilitation vorstellten. Das habe auch einen kalkulierten Nebeneffekt: „Unsere Auszubildenden sollen nicht nur unter sich sein, sondern mit interessierten Menschen ohne Behinderung in Kontakt kommen“, so Eichhorn. Bei diesem integrativen Ansatz gehe es den Mitarbeitern der Bildungsstätte vor allem darum, die Azubis in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Genau dieses Konzept – „vom Berufsbildungswerk in den Arbeitsmarkt“ – lobte Dagmar Ziegler, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie in ihrem Grußwort, das ihre Referentin Christa Lammel verlas. „Das Berufsbildungswerk ist ein Hoffnungsträger für junge Menschen mit Behinderung“, hieß es darin. „Ohne größere Probleme gelingt uns die Vermittlung von Azubis der handwerklichen Berufe in den Arbeitsmarkt“, meinte Birgit Fischer, Sprecherin des Berufsbildungswerkes. Im Vergleich dazu seien in den kaufmännischen Berufen mehr Rollstuhlfahrer vertreten, so dass in diesem Bereich der Einstieg in den Arbeitsmarkt schwieriger sei. Hindernis sind jedoch laut Fischer nicht allein die mangelnde Zahl an Jobs: „Oftmals liegt es auch an der nicht behinderten gerechten Ausstattung des Arbeitsplatzes“, so Birgit Fischer. ag

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