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Landeshauptstadt: D-Zug mit Quadraten

Geld für 16 Projekte in Innenstadt und Stern/Drewitz

Geld für 16 Projekte in Innenstadt und Stern/Drewitz Mitten in der Förderperiode nochmal öffentliche Gelder nachzureichen, „ist wirklich etwas ganz Besonderes“, freute sich Elona Müller. Den Vertretern von 16 Initiativen – zehn aus der Innenstadt und sechs vom Gebiet Stern/Drewitz – konnte sie gestern Bewilligungsbescheide für 90000 Euro aus dem Förderprogramm „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ (LOS) zukommen lassen, jeweils 45000 Euro pro Stadtgebiet. Zu den mit LOS-Geldern bedachten Projekten gehört das der Fassadensanierung des so genannten D-Zuges in der Neuendorfer Straße. Das sind vier Häuser, die den Keplerplatz am Stern begrenzen. Wie Carsten Hagenau, Sprecher des Arbeitskreises Stadtspuren, erklärte, sollen in dieser Wohnschlange 384 Wohnungen so saniert werden, dass am Ende für die Mietern keine Mieterhöhungen entstehen. Aus diesem Grund wurde für die Fassadengestaltung das Projekt „384 mal seht her, da bin ich zu Hause“ ins Leben gerufen. Die Fassade des D-Zug Häuserblocks soll in 4000 Quadrate aufgeteilt werden, die die Mietern selbst gestaltet können. Zusätzliche Interessenten, Künstler oder auch Firmen, könnten für 9,90 Euro pro Quadrat die Fassadenfläche kaufen und selbst gestalten. „Man kann auch 100 zusammenhängende Quadrate kaufen“, erklärte Hagenau. Anfang Mai soll das Vorhaben den Mietern vorgestellt und in Workshops das weitere Vorgehen beraten werden. Zu den geförderten Initiativen in der Innenstadt gehört der Verein zur Rettung des Einhornhauses in der Bäckerstraße 8. Das Einhornhaus, so benannt zu Ehren einer gleichnamigen sächsischen Architektenfamilie, ist laut Vereinsmitglied Renate Brandis „ein barockes Baudenkmal, das am zusammenbrechen ist“. Der Verein wolle mit vielen Helfern „beweisen, dass wir das Haus retten können“. Das Bürgerhaus ist nach Aussage von Renate Brandis 1794 vom Architekten Georg Christian Unger erbaut worden. Zwei Millionen Euro müssten zusammengebracht werden, der Dachstuhl müsse komplett erneuert werden. Als weiteres LOS-Projekt zeichnete Elona Müller gestern das vietnamesische Projekt „Song Hong e.V.“ (Roter Fluss) für dessen Engagement aus. Der Verein bietet den 400 Vietnamesen in Potsdam Sprachkurse an und leistet insbesondere für Frauen Beratungs- und Integrationsarbeit. Los-Geld bekommen ferner Bernd Lehmann, der nach zwei Jahren Arbeitslosigkeit in der Brandenburger/Ecke Dortustraße einen Eisladen eröffnet, der russische Verein Semjlaki e.V. und Jeanette Niebelschütz, deren Projekt „Handarbeit“ Kunstprojekte auf dem Winzerberg initiieren will mit dem Ziel, ihn mit den Erlösen zu restaurieren.Guido Berg

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