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Sport: „Das absolute Highlight“

Potsdams Turbine-Coach Bernd Schröder: Wir brauchen noch fünf Spielerinnen

Potsdams Turbine-Coach Bernd Schröder: Wir brauchen noch fünf Spielerinnen Wie viele neue Sponsoren haben sich heute schon beim neuen Deutschen Frauenfußball-Meister gemeldet, Herr Schröder? Ich habe Geduld zum Warten. Zahlreiche potenzielle Sponsoren haben ein Zeichen zur Unterstützung gegeben, und ich hoffe, dass das gesprochene Wort gilt. Haben Sie den ganzen Trubel um den Titelgewinn bereits verkraftet? Es war schon phantastisch, was sich da abgespielt hat. Ich denke, dass man das wahre Ausmaß dieser Jubelfeier erst in den nächsten Tagen spüren wird. Nicht nur viele Ostvereine haben auf unseren verdienten Titelgewinn mit Freudenbekundungen reagiert. Wie ich erfuhr, gab es am Sonntag auf Pressekonferenzen nach anderen Bundesligaspielen minutenlangen spontanen Beifall, als unser Erfolg mitgeteilt wurde. Wie ordnen Sie diesen Triumph in Frankfurt am Main ein? Er ist das absolute Highlight sowohl für den Verein und auch für mich persönlich, zumal wir diesen Titel auf dem Platz der bisher überragenden deutschen Frauenfußballmannschaft gewannen Worauf ist diese überaus erfolgreiche Saison Ihrer Mannschaft zurück zu führen? Wir haben schon im letzten Jahr, als wir den Titel nur knapp verpassten, gezeigt, dass wir Fußball spielen können und eine gute Mannschaft haben. Diese Mannschaft ist weiter gewachsen. Vor allem die jüngeren Spieler sind stabiler geworden. Und der entscheidende Kick kam beim Gewinn des Hallencups. Da haben wir gesehen, dass die Willensqualitäten und das Siegesbewusstsein der Truppe weiter gestiegen sind. Nun stehen alle drei Pokale, die im deutschen Frauenfußball zu gewinnen sind, in Potsdam – ist Ihr Lebenswerk damit vollendet? Es ist der Vollendung ein wesentliches Stück näher gekommen, also dem, was man sich selber wünscht. Nun geht der Blick nach vorn – der UEFA-Cup ruft. Es ist eine große Verantwortung, Deutschland im Frauenfußball zu vertreten. Vor allem auch angesichts der Tatsache, dass Frankfurt bereits einmal den UEFA-Cup gewann und ein weiteres Mal im Finale stand. Der gesamte deutsche Frauenfußball schaut jetzt auf Potsdam, schaut auf die Region und die Mannschaft. Das ist eine große Last, mit der wir erst einmal fertig werden müssen. Ohne personelle Verstärkung wird diese Aufgabe nicht zu bewältigen sein – gibt es schon konkrete Vorstellungen? Wir müssen jetzt konzentriert Ausschau halten, weil wir noch mindestens vier, fünf Spielerinnen brauchen. In dieser Woche soll eine nigerianische Nationalspielerin getestet werden. Wir haben das Angebot, eine Nigerianerin nach Potsdam einzuladen, aber das schaffen wir in dieser Woche nicht. Wir müssen erst einmal versuchen zu ordnen, was sich nach dem Bundesliga-Finale ergeben hat. Beispielsweise? Am Dienstag sind wir zu einem Empfang von Landesregierung und der Stadt Potsdam geladen, am Abend gibt es ein Essen im Fliegenden Holländer, für Donnerstag eine Einladung zum Sommerfest der Landesregierung im Krongut Bornstedt. Außerdem habe ich heute noch einiges für den DFB zu erledigen, der heute der UEFA seinen UEFA-Teilnehmer melden muss. Wir müssen noch die Unterlagen für die zweite Bundesliga komplettieren und die Teams für beide Ligen abstimmen. Außerdem stehen Gespräche mit der einen oder anderen unserer Spielerin über einige Vertragsmodalitäten an. Nochmal das Stichwort Verstärkung: Ist auch die Norwegerin Ingvield Stensland von Kolbotn IL, die Sie schon im letzten Winter holen wollten, wieder ein Thema? Sie ist ein Thema. Wir versuchen über einen befreundeten Journalisten, in Kolbotn noch einmal vorstellig zu werden. Stensland wäre für uns eine interessante Abwehrspielerin. Auf Nationalspielerin Kerstin Stegemann aus Rheine wollen Sie als Neuzugang verzichten, falls deswegen Rheines Bundesligatruppe auseinander bricht. Kerstin Stegemann hängt an Rheine und sieht sich deshalb in Konflikte gestürzt, wenn sie dort weggeht. Ich denke daher, dass sie vorerst in Rheine bleibt. Gibt es nach einigen Absagen im deutschen Frauenfußball keine Abwehrspielerin mehr, die für Sie in Frage kommt? Es gibt noch ein, zwei Auswahlspielerinnen, die durchaus für uns interessant sind und bekundet haben, eventuell nach Potsdam zu kommen. Aber dazu müssen noch mehrere Gespräche geführt werden. Gesprochen haben wir inzwischen mit Karolin Thomas und Christine Schoknecht von Tennis Borussia, und beide haben ihr Interesse an einem Wechsel bekundet. Aber auch hier ist noch nicht alles entschieden. Das Interview führte Michael Meyer

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