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Landeshauptstadt: Das Ende einer Party

„Kuze“ entspricht nicht den Lärmbestimmungen

Innenstadt - Die Betreiber des kürzlich eröffneten studentischen Kulturzentrums in den Elfleinhöfen (Kuze) stehen vor einem gravierenden Problem: Die von ihnen beabsichtigte Nutzung der Räumlichkeiten entspricht nicht den behördlichen Bestimmungen. Diese genehmigen lediglich einen regulären Kneipenbetrieb – wochentags bis 22 Uhr, am Wochenende bis 24 Uhr. Dennoch fanden in der letzten Zeit Partys statt, bei denen die Lautstärke deutlich über dem Geräuschpegel eines normalen Kneipenbetriebs lag. Damit ist nun vorerst Schluss. Denn der Asta, Träger und Hauptnutzer des Kuze, muss zur Erweiterung der Nutzung ein Lärmgutachten einholen. Aus diesem wird dann hervorgehen, welche Vorkehrungen getroffen werden müssen, damit erweiterte Kneipenzeiten genehmigt werden können. Das bisherige Problem: Da sich in den Räumen keine Lüftungsanlagen befinden, kann eine Entlüftung nur über das Öffnen der Fenster erfolgen. Dabei dringt zwangsläufig Lärm nach außen. Deshalb war es schon zu Beschwerden von Anwohnern gekommen.

Aktueller Stein des Anstoßes ist aber eine Party des Stadtjugendrings. Dieser feierte am Dienstagabend im Kuze sein 15-jähriges Bestehen. Zur Unterhaltung der zahlreichen Gäste, unter denen sich auch die Landtagsabgeordneten Wieland Niekisch (CDU) und Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke.PDS) befanden, spielte die Rockband Don Kopischke. Gegen 20.30 Uhr wurde ihr Auftritt jedoch abrupt unterbrochen. Nachbarn hatten sich bei der Polizei über den Lärm beschwert. Die eintreffenden Beamten brachten die Feuerwehr gleich mit, denn im Obergeschoss war der Rauchmelder angesprungen. Sie wiesen die Partyveranstalter an, die Fenster zur Lüftung zu öffnen und die Musik leiser zu drehen. Doch das allein genügte den Anwohnern nicht – und so kamen die Beamten kurz nach 22 Uhr erneut und beendeten die Feier. Die Musik musste abgestellt, der Rest der Veranstaltung in den benachbarten Theatersaal verlegt werden.

Stadtjugendring-Leiter Dirk Harder hat kein Verständnis für die Aufregung: „Wir sind in einem studentischen Kulturzentrum, da kann es immer etwas lauter werden“, sagte er gestern auf PNN-Anfrage. Das eigentliche Ziel des Kuze, eine Belebung der Innenstadt, werde, so hieß es, unter den gegebenen Bedingungen kaum erreicht werden können. cbr

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