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Sport: Das wahre starke Geschlecht

UJKC-Judo-Frauen tragen am Sonnabend zu Hause die Bundesliga-Finalrunde aus und wollen den Titel

UJKC-Judo-Frauen tragen am Sonnabend zu Hause die Bundesliga-Finalrunde aus und wollen den Titel Von Henner Mallwitz Es wird der Kampf um die Krone: Als Staffelsieger der Judo-Bundesliga Nord haben die Frauen des UJKC Potsdam die Finalrunde um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft nach Potsdam geholt. Das Team von Coach Axel Kirchner empfängt am Sonnabend ab 15 Uhr in der Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee die weiteren fünf stärksten Mannschaften aus Deutschland und muss sich im Pool A zunächst mit dem JC Leipzig und dem JC Rüsselsheim auseinander setzen. „Wir haben ohne Frage den schwereren von beiden Pools abbekommen“, so Kirchner. „Sowohl Rüsselsheim als auch Leipzig haben zahlreiche Kämpferinnen in ihren Reihen, die sich bei Welt- und Europameisterschaften an die Spitze kämpften. Die Leipzigerin Annett Böhm wurde Dritte bei den Olympischen Spielen, Mareen Kräh wurde vor zwei Jahren Junioren-Europameisterin. Da warten zwei sehr starke Teams auf uns.“ Oftmals seien die Begegnungen äußerst knapp ausgegangen – nicht zuletzt auch wegen fragwürdiger Kampfrichterentscheidungen. Zu Hause nun wollen die Potsdamerinnen den Titel holen. Erste Voraussetzung ist der Sieg im Pool A. Sollte dies gelingen, steht der Sieger des Pools B als Gegner auf der Matte. Die PSG Brandenburg muss sich in dieser zweiten Gruppe gegen den KSV Esslingen und den JC Mönchengladbach behaupten. Am vergangenen Wochenende traten die Gladbacherinnen ihre Reise nach Potsdam umsonst an: Sie kamen zu spät zum Wiegen, wodurch ihr Kampf als verloren gewertet wurde (PNN berichteten). Viel Arbeit in den Köpfen war vor dem großen Kampf nicht nötig. „Die Mannschaft ist hoch motiviert und will unbedingt den Titel erkämpfen“, so der Coach. Er baut vor allem auf die Aushängeschilder des Teams – auf Olympiasiegerin Yvonne Bönisch, auf Claudia Malzahn und Heide Wollert. „Die drei bestimmen das europäische Judo-Geschehen in ihren Gewichtsklassen.“ Aber auch die übrigen Judoka im UJKC-Team überzeugten in dieser Saison nicht nur in der Bundesliga, sondern auch bei mehreren internationalen Wettkämpfen. Franziska Konitz wurde sehr stark, Julia Basler entschied ein großes Turnier in Italien für sich, Franziska Pufahl und Claudia Ahrens wurden Fünfte der U20-EM. In der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm kämpft nach Ansicht Kirchners Toni Becker so stark wie nie zuvor, und auch Stefanie Schulz und Jeanette Wanke hätten eine sehr gute Entwicklung genommen. „Wir sind die Saison aber bewusst so angegangen, dass wir zum Höhepunkt noch eine Kohle zulegen können“, verspricht der Coach, der den Sieg im Pool A als die schwerste Aufgabe sieht. „Die anderen Teams nehmen sich leistungsmäßig nicht unbedingt sehr viel.“ Der Kampf um den Meistertitel wird in Potsdam nunmehr zum zweiten Mal ausgetragen. Vor zwei Jahren holte ihn sich der JC Rüsselsheim, doch diesmal soll er in der Landeshauptstadt bleiben. Damit dies gelingt, soll auch von den Rängen die nötige Unterstützung kommen. Und da der Doppelkampftag mit der gleichzeitigen Benefizveranstaltung für den schwer erkrankten einstigen Potsdamer Weltklasse-Judoka Torsten Reißmann vor drei Wochen ein voller Erfolg war, soll auch das Finale in dieser Art gestaltet werden. Eine zusätzliche Tribüne wird aufgebaut, und Lichtpunkte werden das Geschehen auf den zwei Matten noch besser in Szene setzen. Der Eintritt kostet sechs Euro – ein Euro davon kommt Torsten Reißmann zugute. „Hinzu kommt, dass die Frauen vom Deutschen Judobund immer etwas stiefmütterlich behandelt werden“, so Kirchner. „Mit einem solchen Rahmen wollen wir auch zeigen, dass sie derzeit in Deutschland die Stärkeren sind.“

Henner Mallwitz

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