zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Decken sollen nicht tragfähig sein

Verwaltung: Deckentraglast im Brockeschen Haus entspricht nicht Museumsanforderungen

Innenstadt - Die Decken im Brockeschen Haus in der Yorckstraße sollen nicht den für ein Museum notwendigen Traglasten entsprechen. Darüber informierte Bernd Richter, Leiter des Kommunalen Immobilienservice (KIS) in Potsdam, die Stadtverordneten am Mittwoch im nichtöffentlichen Teil des Hauptausschusses. Wie Richter erklärte, können unter diesen Umständen die Planungen, das Brockesche Haus zum zukünftigen Standort des Potsdam Museums umzubauen, nicht umgesetzt werden.

Anfang Dezember hatten Potsdams Stadtverordnete beschlossen, dass das Potsdam Museum in das denkmalgeschützte und stark sanierungsbedürftige Brockesche Haus ziehen soll. Eigentümer Lorenz Bruckner, der sämtliche Sanierungs- und Investitionskosten für den Umbau des Brockeschen Hauses zum Museum tragen will, verlangt im Gegenzug für mindestens 40 Jahre einen Mietvertrag von der Stadt. Die Stadtverwaltung hatte sich für das Alte Rathaus am Alten Markt, das eine städtische Immobilie ist, als Museumsstandort ausgesprochen.

Lorenz Bruckner sagte gestern auf PNN-Anfrage, dass noch gar nicht gesagt werden könne, ob die Deckentraglast im Brockeschen Haus den Anforderungen für ein Museum entspreche oder nicht. „Erst in der kommenden Woche werden wir eine denkmalrechtliche Genehmigung erhalten, um die Traglast der Decken überprüfen zu können“, so Bruckner. Vielleicht können die Decken Lasten tragen, die weit über den Anforderungen liegen. Sollte das Gegenteil der Fall sein, werde er alles unternehmen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Hier könnten Stahlträger eingezogen werden. „Wichtig ist dabei aber, dass wir dabei auch von der Verwaltung unterstützt werden. Dass es gemeinsame Bestrebungen gibt, den Beschluss der Stadtverordneten umzusetzen“, sagte Bruckner. Erst am 29. Dezember habe er von der Verwaltung ein Konzept für die Museumsnutzung im Brockeschen Haus bekommen, das einige Forderungen enthalte. Auch ein fünfseitiger Entwurf eines Mietvertrages sei ihm vom KIS zugeschickt worden. „Hier besteht noch Gesprächsbedarf“, so Bruckner.

Bis zum kommenden Dienstag, dem 22. Januar, soll der Mietvertrag mit den überarbeiteten Forderungen der Verwaltung vorliegen. In ihrem Dezemberbeschluss hatten die Stadtverordneten gefordert, dass ihnen bis Ende Februar ein unterschriftsbereiter Mietvertrag vorgelegt werden muss, damit mit den notwendigen Sanierungs- und Umbauarbeiten begonnen werden kann. Bruckner hatte erklärt, dass nur bei baldigem Baubeginn der Umzugstermin Anfang 2010 eingehalten werden könne.

Bruckner sieht sich jedoch nicht in der Lage, innerhalb der kurzen Zeit die von der Stadt gemachten Auflagen zu erfüllen und den Mietvertrag zum geforderten Termin vorzulegen. Wie er gegenüber PNN sagte, wollte er gestern an die Verwaltung einen Brief schreiben und um einen Monat Aufschub bitten. „Bei der Qualität eines solchen Projektes muss das einfach möglich sein“, so Bruckner. In der kommenden Woche soll ein Gespräch mit KIS-Leiter Bernd Richter stattfinden.

Dirk Becker

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false