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Landeshauptstadt: Den jüngsten Opfern

Gedenkstein für im Straßenverkehr getötete Kinder

Gedenkstein für im Straßenverkehr getötete Kinder Innenstadt – Zum zehnjährigen – wenn auch traurigen – Jubiläum will die Potsdamer Verkehrswacht am Freitag an die durch Verkehrsunfälle im Land Brandenburg getöteten Kinder erinnern: Um elf Uhr wird der Gedenkstein am Fuße des Brauhausbergs enthüllt. Bislang stand die mahnende Zahl 188 auf dem Stein – soviel Kinder kamen von 1990 bis 1994 landesweit im Straßenverkehr ums Leben. Die Steinmetzfirma Schneider aus Elsholz fügte nun eine 339 hinzu – die traurige Bilanz von 1995 bis 2003. Während es im Land Brandenburg im Jahr 2002 noch 16 tote Kinder waren, ging die Zahl im vergangenen Jahr auf drei zurück. Eine trügerische Statistik, denn ein wahrer Abwärtstrend ist in seit 1995 kaum zu erkennen. „Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 209 Kinder deutschlandweit bei Unfällen ums Leben“, so Verkehrswacht-Präsidentin Anita Tack. „50 Prozent von ihnen starben dabei im Auto an den Folgen eines Unfalls.“ Gerade in Brandenburg als einem Flächenland seien viele Kinder mit Schulbussen bis zu zwei Stunden täglich unterwegs. Da sei das Land gefragt, um mehr Sicherheit zu garantieren, so die PDS-Landtagsabgeordnete. „Seit April besteht Gurtpflicht bei Reisebussen“, so Anita Tack. „Für unsere Kinder in den Schulbussen müssen doch wenigstens die gleichen Sicherheitsvorkehrungen gelten.“ Ein Fakt, den Bernd Herzog-Schlag vom „fuss e.V.“ ebenso sieht. „Unser Verein veranstaltet bundesweit die Aktion “I walk to School“ für einen sicheren Schulweg“, so der Vereins-Chef. „Das Land Brandenburg ist dabei in den vergangenen Jahren leider immer Schlusslicht gewesen. Allein Potsdam und Cottbus beteiligten sich.“ Am 22. September ist abermals Auftakt für die Kampagne. Ziel der Verkehrspolitik müsse es sein, null Unfalltote zu erreichen. Das sei beispielsweise die Regulierung der Geschwindigkeit eine mögliche Hilfe. Im kommenden Schuljahr werden rund 16000 Erstklässler im Land Brandenburg eingeschult. Die Verkehrswacht stattet sie wieder traditionsgemäß mit hellen Mützen aus: Statt Gelb werden die Schulanfänger diesmal ein leuchtendes Rot als Warnung für die Autofahrer auf dem Kopf haben. „Zumindest in der ersten Schulwoche sollten die Mützen auch getragen werden“, wünscht sich die Präsidentin der Verkehrswacht. Der Gedenkstein am Brauhausberg wurde 1994 enthüllt. Das Leipziger Dreieck war damals noch ein unübersichtlicher Unfallschwerpunkt. „Das ist dort heute zwar anders“, so Tack. „Die Probleme jedoch sind an vielen anderen Stellen geblieben.“Henner Mallwitz

Henner Mallwitz

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