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Landeshauptstadt: Denkmalsreste gerettet

Militärmuseumsverein wird Tafeln bergen und zeigen

Bornim - Die an der Amundsenstraße unweit der Katharinenholzstraße liegenden Reste des Denkmals für die Gefallenen der Einigungskriege des 19. Jahrhunderts werden gerettet. Nach Veröffentlichung des PNN-Beitrags „Niemand will das Denkmal“ (PNN vom 05.01.08) hat sich der Förderverein Militärmuseum Brandenburg-Preußen e.V. entschlossen, die Steintafeln zu bergen. Wie sein Vorsitzender Oberst a.D. Burkhart Franck mitteilte, wurde dafür ein Vorstandsbeschluss herbeigeführt. Ausgehend von der Aussage von Stadtkonservator Andreas Kalesse, dass es sich bei den Tafeln „nicht um ein Denkmal“ handele, gebe es gegen die Bergung keine rechtlichen Bedenken. Auch mit dem Land Brandenburg als Eigentümer des Waldgeländes Katharinenholz habe er darüber eine Absprache getroffen, so Franck.

Geschichtsbewusst zeigt sich die Naturstein Potsdam GmbH. Sie wird den Verein beim Abtransport der Tafeln unterstützen und sie in ihrem Werkstattdepot nahe dem Neuen Palais einlagern. Nach einer Begehung mit PNN-Leser Karsten K. Knuth, der auf die Denkmalreste aufmerksam gemacht hatte, soll der Termin der Bergung festgelegt werden. Der Verein will einige der Tafeln in seiner ab August im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte vorgesehenen Ausstellung zur Garnison Potsdam zeigen. Wie Anrufe an die Redaktion ergaben, waren die Steintafeln bereits in den 90er Jahren entdeckt worden. So setzte sich der Heimatforscher Siegfried Lieberenz dafür ein, sie zu bergen - allerdings damals ohne Erfolg.

Das Denkmal war vom in Potsdam stationierten Ersten Garderegiment zu Fuß zum Andenken an seine Gefallenen der Kriege gegen Österreich (1866) und Frankreich (1870/71) gestiftet und am 2. September 1872 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I. an den Schießständen im Katharinenholz enthüllt worden. Es bestand aus einem hohen steinernen Unterbau, der einen etwa lebensgroßen Löwen aus Bronze trug. Die Inschrift auf der Vorderseite lautete: „Dem ehrenvollen Andenken der in den Feldzügen 1866, 1870 und 1871 mit Gott für König und Vaterland ruhmvoll gefallenen Offiziere, Unteroffiziere u. Mannschaften gewidmet vom Ersten Garde Regiment zu Fuss am 18ten August 1872". Der Unterbau zeigte vier flache Lorbeerkränze, vier Bronzeadler und Tafeln mit den Namen der Gefallenen. Auf den Sockeln der die Adler tragenden Säulen waren die Namen der Schlachten angegeben, an denen das Regiment teilgenommen hatte. E. Hoh

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