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Baggern am Welterbe: Dank der Welterbe-Millionen des Bundeswirtschaftsministeriums wird seit Montag dieser Woche am Friedhof Bornstedt gearbeitet.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Der erste Bagger

Bornstedt: Baubeginn dank Welterbe-Millionen

Bornstedt/Innenstadt - Es ist zwar nur ein kleiner Bagger, doch es ist ein großer Schritt für das Potsdamer Welterbe: Seit Montag dieser Woche legen Bauarbeiter mithilfe eines Baggers eine historische Mauer des Bornstedter Friedhofs frei. Ab kommender Woche wird ein maroder DDR-Anbau der von Ludwig Persius stammenden Trauerhalle abgerissen. Stattdessen soll ein moderner Sozialtrakt für die Friedhofsmitarbeiter entstehen. Bezahlt werden die Arbeiten aus dem Programm zur „Förderung von Investitionen in nationale Weltkulturerbestätten“ des Bundeswirtschaftsministeriums, für das 150 Millionen Euro vorgesehen sind. Potsdam erhält daraus etwa 3,5 Millionen Euro (PNN berichteten).

Saniert werden mit den Mitteln ab Frühjahr diesen Jahres der Turm der Kirche Bornstedt, die Trauerhalle des Bornstedter Friedhofes, die Villa Tieck und der Friedenssaal, das Königliche Teehaus in der Kolonie Alexandrowka und ein Friedhofswärterhaus auf dem jüdischen Friedhof. Zudem soll mit dem Geld ein Wegeleitsystem für das Welterbe geschaffen werden.

„Es ist wie bei einem Einbruch bei Ferrero“, witzelte gestern die Chefin des Bornstedter Friedhofs, Jutta Erb-Rogg, „man stößt auf Tausende Überraschungseier.“ Gemeint sind eine Reihe von Unwägbarkeiten, die beim Bauen in ihrem Welterbe-Friedhof auftauchen. So dürfen die Baufahrzeuge nicht den nur leicht gepflasterten Trauerweg befahren, da dessen Belastbarkeit nicht ausreicht. Ferner ist der Aufwand zur Stabilisierung des alten Baumbestandes hoch. Gestern kämpften die Bauarbeiter mit der Kälte – die Schuttcontainer waren am Boden festgefroren. Dennoch hofft die Friedhofschefin, das Wochenziel zu erreichen, um in der kommenden Woche mit dem Abriss des DDR-Anbaus beginnen zu können. Der Zeitdruck ist groß, da die Welterbe-Millionen termingerecht abgerechnet werden müssen.

In der Friedensgemeinde sind indes die Innenuntersuchungen in der Villa Tieck und dem Friedenssaal sowie dem Gartenhaus abgeschlossen. Dabei ging es etwa darum die originale Farbgebung zu ermitteln, so gestern Gemeindegeschäftsführer Horst-Dieter Weyrauch. Innerhalb der kommenden zwei Wochen werde nun die Leistungsbeschreibung abgeschlossen und die Sanierungsarbeiten ausgeschrieben. gb

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