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Landeshauptstadt: Der richtige Blick der Caritas

Korrekter Stand bestimmt / Termin der Aufstellung ist nicht gefährdet

Korrekter Stand bestimmt / Termin der Aufstellung ist nicht gefährdet Innenstadt - Das für Anfang Dezember angekündigten Aufsetzen der Skulptur der Caritas auf den wiederhergestellten Monopteros (Tempelturm) des Großen Militärwaisenhauses an der Lindenstraße ist nicht gefährdet. Dies erklärte Peter Esch vom Architekturbüro Gibbens gegenüber den PNN. Gerüchte, dass durch einen Fehler beim Aufbau der Tragekonstruktion die Skulptur in die falsche Richtung blicken würde, seien unbegründet. Die jeweils mit 12 Bohrungen versehene Unter- und Oberplatte, auf der die Statue befestigt wird, ließen dafür jede Variation zu. Schwierig sei vielmehr gewesen, die ursprüngliche Blickrichtung exakt zu ermitteln. Die historischen Fotografien, die wegen der engen Bebauung nicht frontal, sonder nur von der Seite aufgenommen werden konnten, weisen perspektivische Verzerrungen auf. In Zusammenarbeit mit der Stadtdenkmalpflege wurde dieses Problem laut Esch mit Hilfe technischer Auswertungen der Aufnahmen gelöst. So stellte sich heraus, dass die Caritas nicht geradeaus zur Lindenstraße blickte, sondern im leichten Winkel etwa Richtung Neues Palais. Eine Verzögerung für das Aufstellen der Skulptur ziehen diese Untersuchungen nicht nach sich. Eine Gefährdung des Termins könnte sich allenfalls aus der Witterung ergeben. Die Caritas wird durch einen Kran über die Kuppel gehoben und durch Monteure, die dafür einen Steiger genannten hydraulischen Aufzug benutzen, auf der Platte befestigt. „Das ist jedoch nur bis Windstärke 3 möglich“, erläutert Peter Esch. Keinen Terminrückstand hat die Familie Fuchs und Girke im sächsischen Ottendorf-Okrilla, die die Caritas nach einem Gipsmodell des Berliner Bildhauers Andreas Hoferick in Kupfer treibt. Wie der leitende Metallrestaurator Uwe Ostmann den PNN mitteilte, soll die Figur in den nächsten Tagen zur Vorabnahme vorgestellt werden. Verläuft sie erfolgreich, schließt sich als letzter Schritt die Vergoldung an. Die einschließlich des erhobenen Arms mit Ölzweig und flammendem Herz 4,78 Meter hohe Statue war von dem Bildhauer Rudolf Kaplunger geschaffen worden. Als Göttin der Barmherzigkeit versinnbildlicht sie den vom Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. bei der Gründung des Waisenhauses 1724 vorgegebenen Stiftungszweck, verwaisten oder verelendeten Kindern und Jugendlichen Betreuung, Erziehung und Ausbildung zu geben. Die Stiftung Großes Waisenhaus will mit dem Aufsetzen der Caritas die Wiederherstellung des 1945 kriegszerstörten Monopteros feiern, der mit dem Neubau des Komplexes durch Carl von Gontard 1773/74 entstanden war. Die mehr als zwei Millionen Euro teure Erneuerung des Kuppelbaus ist durch Förderung seitens Bund, Land und Stadt, die Brandenburgische Schlösser GmbH, Eigenmittel der Stiftung und zahlreiche Spenden ermöglicht worden. In den Jahren 1999 bis 2001 waren bereits die erhaltenen Gebäude des Waisenhauskomplexes mit einem Aufwand von knapp neun Millionen Euro saniert und modernisiert worden. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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