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Landeshauptstadt: Designer zeigen sich mit neuem Konzept Letzte i-Tüpfelchen auf Langer Brücke

Am Donnerstag offizielle Einweihung des Ersatzneubaus über die Anlagen der Deutschen Bahn

Am Donnerstag offizielle Einweihung des Ersatzneubaus über die Anlagen der Deutschen Bahn Von Günter Schenke Mit neuem Konzept haben die Design-Studenten der Fachhochschule Potsdam (FHP) gestern ihre Arbeiten der letzten zwei Semester vorgestellt. In diesem Jahr präsentierte sich zum ersten Mal der neue Fachbereich „Interfacedesign“ zusammen mit Produkt- und Kommunikationsdesign auf dem Campus Pappelallee. Neu war auch das Rahmenprogramm der Studenten: An Ständen konnte man in den Publikationen des Fachbereichs und der Hochschule schmökern, studentische Arbeiten erleben, ausprobieren und kaufen. Bis 8. Juli laden die Designer zum „Landgang 2004“ auf dem Campus Pappelallee ein. Erstmals gibt es auch zwei „Außenstellen“ der Präsentation. In der Schiffbauergasse ist die Ausstellung „Fundstücke und Visionen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Schiffbauergasse“, im blauen Container zwischen Waschhaus und Fundusgebäude (Mi bis So, 12-18 Uhr) zu besichtigen. „Botanic Channel“ heißt die interaktive Video-Installation, produziert von FHP-Designern, mit der das Botanische Museum der FU Berlin seinen neuen Dauerausstellungsbereich zum Thema „Psychoaktive Pflanzen“ bereichert (Botanisches Museum, Berlin-Dahlem tägl. 10-18 Uhr). PNN Innenstadt - Mit einem Feuerstrahl brachten gestern die Fahrbahnmarkierer die letzten i-Tüpfelchen auf der Langen Brücke an: Symbole für den Radweg. Morgen Vormittag findet die offizielle Freigabe des Ersatzneubaus über die Bahn statt. Brandenburgs Verkehrsminister Frank Szymanski und Oberbürgermeister Jann Jakobs vollziehen den Akt, der vor zwei Jahren mit dem Abriss der maroden Reichsbahnbrücke begann. Der Neubau grenzt an ein Wunder, denn während der Bauphasen konnte der Verkehr meist relativ ungehindert rollen. Nur während des Einschwenkens der großen Fertigteile war eine tageweise Vollsperrung erforderlich. Die letzten vier Brückenbauteile sind Anfang April eingehoben worden. Die zwei größeren sind sechs Meter breit und 32,50 Meter lang und wiegen 83 Tonnen. Vor der Montage transportierten sie Tieflader in die Friedrich- List-Straße. Von hier aus hob sie ein Montagekran auf den für sie vorgesehenen Platz der Brücke. Dieser letzte, entscheidende Bauabschnitt zeigte erneut die Kompliziertheit des Vorhabens. Die riesigen Bauteile musste der 800-Tonnen-Kran über die Oberleitungen der Bahn und der Straßenbahn heben und in die vorhandene Lücke zwischen Straßenbahnbrücke und dem ersten Teil der Straßenbrücke einpassen. Der zur Verfügung stehende Spielraum beim Absetzen der Teile betrug lediglich vier bis 15 Zentimeter und erforderte eine hohe Genauigkeit bei der Montage. Das Zusammenschweißen der vier Brückenteile, die Abdichtung des Überbaus, die Herstellung der Fahrbahndecke, die Fertigstellung der neuen Straßenbahnhaltestelle sowie der Straßenbau in den angrenzenden Fahrbahnbereichen erforderten weitere drei Monate. Ende Juni sollten alle Arbeiten abgeschlossen sein; die kleine Verzögerung um etwa eine Woche dürfte bei einer so langen Bauzeit ohne Bedeutung sein. Mit dem Neubau sind eine Reihe von Verbesserungen der Verkehrsführung eingetreten. Durch Verlegung der Straßenbahn in die Seitenlage ist ein wesentliches Verkehrshindernis verschwunden. Als die Straßenbahn vor fünf Jahren an das Potsdam-Center angebunden wurde, hatten Argus-Aktivisten mit einem Transparent in der Größe einer Straßenbahn auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Verbesserungen gibt es auch für Radfahrer sowie für die Sicherheit in der kalten Jahreszeit. Die Stahlbrücke enthält nämlich eine Meldeanlage, welche das Risiko für Kraftfahrer bei Schnee- und Eisglätte minimieren hilft. Die Arbeiten begannen 2002 auf der westlichen Seite, anschließend erhielt die Straßenbahn ihre neue Spur samt einer neuen Oberleitung. Um die Schwingungen zu reduzieren und den Lärmpegel in Grenzen zu halten, wählten die Gleisexperten eine geräusch- und schwingungsdämpfende Lagerung, so genannte „Flüsterschienen.“

Günter Schenke

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