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Landeshauptstadt: Die Andere wieder mit Anderen

Stadtfraktion wechselt aus: Irene Kirchner und Sven Brödno kommen, Ute Grimm und Kai Grünberg gehen

Wenn am kommenden Mittwoch, dem 31. Januar, die Stadtverordneten zum dritten Mal über den Bebauungsplan zum neuen Landtag abstimmen, dann werden für die Fraktion Die Andere Andere ihr Votum abgeben, als bei den ersten beiden Malen. Der Grund: Die Fraktion folgt ihrem selbstgewählten Rotationsprinzip und schickt zwei neue Mitglieder ihrer Wahlliste ins kommunalpolitische Rennen des Jahres 2007: Für Ute Grimm und Kai Grünberg kommen Irene Kirchner und Sven Brödno. Alte und neue Fraktionsmitglieder zogen und gewährten gestern Journalisten Bilanz und Ausblick.

Die „Hauptspielfelder“ für Ute Grimm und Kai Grünberg waren nach eigener Aussage die Debatten um den neuen Landtag und das Niemeyer-Bad und natürlich „das Drama um die Trambrücke“ parallel zur Langen Brücke, bei der die Fraktion für Schlagzeilen mit ihren hartnäckigen Hinterfragen der Wirtschaftlichkeitsberechnung sorgte. „Dicke Akten“ wird Ute Grimm an die Nachfolger übergeben, denn bei der Trambrücke sei „noch nichts geklärt“. Sie rechnet damit, dass bei einem Votum für den Landtags-B-Plan am Mittwoch „das Thema noch einmal aufgerollt wird“ – denn ohne Trambrücke müsste die Straßenbahn wegen des unterschiedlichen Höhenniveaus von Lange Brücke und Baugrund „auf Höhe der ersten Etage des Landtages vorbeifahren“. Das endgültige Ergebnis der Kosten-Nutzen-Analyse für die Trambrücke sei „immer noch ein Geheimnis, trotz aller Nachfragen“, so Ute Grimm. Kai Grünberg machte in seinem Jahr als Stadtverordneter die Erfahrung, dass viele Erfolge der Linkspartei.PDS angerechnet werden, „aber die Anträge kommen oft von uns“. Dass York- und Dortustraße nun wohl nicht Bundesstraße werden, „das ist ein Stück auch unsere Arbeit“, sagt Kai Grünberg.

Und die neuen Anderen? Die scheinen bereit, nahtlos an ihre Vorgänger anzuknüpfen. Irene Kirchner (42), Agrar-Ingenieurin und Referentin im Landesministerium für ländliche Entwicklung, interpretiert das Ergebnis der Bürgerbefragung um den Standort des neuen Landtags so wie Ute Grimm und Kai Grünberg: Die 42,8 Prozent für den Schlossgrund seien keine Mehrheit. Dafür seien üblicherweise über 50 Prozent nötig. Aus diesem Grund hat die Fraktion auch eine „Stichwahl“ zwischen den beiden „Bestplatzierten“, Schlossareal und Speicherstadt, beantragt. Darüber werden auch am Mittwoch die Stadtverordneten befinden. Sven Brödno (29), Magister-Student an der Uni Potsdam und Geschäftsführer am studentischen Kulturzentrum Elfleinhöfe, verrät schon, dass er den B-Plan für den neuen Landtag ablehnen wird: „Die Mehrheit will dieses Schloss nicht.“ gb

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