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Homepage: Die Beste kommt aus Brasilien Heute verabschiedet das Studienkolleg Abgänger

„Wir sind hier die multikulturelle Institution schlechthin“, sagt Petra Hoffmann, Leiterin des Studienkollegs in der Gutenbergstraße. Das Studienkolleg ist die landesweite Anlaufstelle für junge Menschen aus aller Welt, die ein Studium in Deutschland aufnehmen wollen.

„Wir sind hier die multikulturelle Institution schlechthin“, sagt Petra Hoffmann, Leiterin des Studienkollegs in der Gutenbergstraße. Das Studienkolleg ist die landesweite Anlaufstelle für junge Menschen aus aller Welt, die ein Studium in Deutschland aufnehmen wollen. Es ist an die Universität angegliedert, die Absolventen haben sich an unterschiedlichen Hochschulen in Brandenburg beworben. Heute werden die Absolventen der letzten zwei Semester verabschiedet. Dieses Jahr sind es 35 Absolventen aus 24 Ländern. Die Beste unter ihnen, eine Brasilianerin, hat einen Durchschnitt von 1,0.

Nach Grußworten und der Zeugnisübergabe werden die Studierenden selbst den Ablauf der Veranstaltung gestalten. Es gehe dann um Emotionen, so Petra Hoffmann. Diese drückten die jungen Menschen in den vergangenen Jahren mit Musik, Landestrachten, aber auch mit einem entsprechenden Buffet aus. Die Anspannung löst sich, denn das Programm am Studienkolleg ist anspruchsvoll. In 32 Wochenstunden wurden die Absolventen fachspezifisch auf ihr Studium vorbereitet. Zuvor mussten sie ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen und einen Eingangstest bestehen. Wer dieses Programm sehr gut ableiste, oder es gar in nur einem Semester hinter sich bringe, zeige echte Exzellenz, meint Petra Hoffmann.

Seit zwei Jahren sind Vietnamesen die stärkste Gruppe unter den Studierenden. Der Ruf des Studienkollegs hat sich im Ausland herumgesprochen. Mundpropaganda sei eine wichtige Informationsquelle, wenn es um den Gang nach Deutschland geht, vermutet Hoffmann. So lassen sich über die Herkunft der Kollegiaten nur schwer allgemeine Aussagen treffen. Viele kommen aus Deutschland und dem Raum Berlin-Brandenburg. „Manche sind aber auch mit Sack und Pack am ersten Tag hier erschienen“, lacht die Leiterin des Kollegs.

Das Beispiel zeigt, dass das Studienkolleg seine Schützlinge begleiten muss. Eine echte interkulturelle Vermittlungsleistung. So seien in Asien mündliche Prüfungen fast unbekannt, berichtet Petra Hoffmann. Auch das deutsche Verständnis von wissenschaftlichem Arbeiten müsse erst vermittelt werden. Viele Kollegiaten seien es nur gewöhnt, die Aussagen des Lehrers wiederzugeben. In Deutschland ist in Prüfungen aber auch die eigene Meinung gefragt. Indem man dieses Wissen vermittelt, erleichtert man den angehenden Studenten das Leben an einer deutschen Uni.

Petra Hoffmann selbst unterrichtet Deutsch und Englisch. Die Heterogenität im Klassenzimmer empfindet sie als Herausforderung. Bei ihren früheren Unterrichtserfahrungen in China und auf Kuba war das anders. Besonders beim Sprachunterricht sei die Vielfalt der Teilnehmer manchmal schwierig. Doch die Studenten sind hochmotiviert. Und sie haben in der Gutenbergstraße auch die Möglichkeit, zu entspannen. In der ersten Etage des Gebäudes steht eine Tischtennisplatte. Hier kann sich der Ernst des Studiums im Spiel auflösen. Mark Minnes

Mark Minnes

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