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Landeshauptstadt: „Die Häftlinge des Lindenhotels“ Dokumentation über Stasi-Gefängnis

Innenstadt - Die Fördergemeinschaft Lindenstraße 54 will sich weiter für die Aufarbeitung der Geschichte des „Lindenhotels“ im Haus 54 der Straße einsetzen, das von den Nazis, dem sowjetischen Geheimdienst NKWD und der DDR-Staatssicherheit als Untersuchungsgefängnis genutzt wurde. Dabei müsse der Nazizeit und der NKWD-Zeit künftig mehr Platz eingeräumt werden, sagte Claus Peter Ladner, der erst vor kurzem auf der Jahresmitgliederversammlung als Vereinsvorsitzender bestätigt wurde, den PNN.

Innenstadt - Die Fördergemeinschaft Lindenstraße 54 will sich weiter für die Aufarbeitung der Geschichte des „Lindenhotels“ im Haus 54 der Straße einsetzen, das von den Nazis, dem sowjetischen Geheimdienst NKWD und der DDR-Staatssicherheit als Untersuchungsgefängnis genutzt wurde. Dabei müsse der Nazizeit und der NKWD-Zeit künftig mehr Platz eingeräumt werden, sagte Claus Peter Ladner, der erst vor kurzem auf der Jahresmitgliederversammlung als Vereinsvorsitzender bestätigt wurde, den PNN. Dafür soll der bisherige Bereich der Gefängnisausstellung erweitert werden. Jüngster Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit des Gefängnisses ist die Dokumentation „Die Häftlinge des Lindenhotels in Potsdam“. Auf rund 300 Seiten tragen Gabriele Schnell und Hans-Joachim Hertle faktenreich Informationen über die Häftlinge in der Zeit von 1952 bis 1989 zusammen. Neben wichtigen statistischen Details – unter anderem über Alter, Herkunft und Verhaftungsgrund der Gefangenen, ihre soziale Zusammensetzung und die Schwerpunkte der Strafverfolgung durch die Stasi – geben Zeugenbefragungen zum Teil erschütternde Details über den Gefängnisalltag und auch persönliche Schicksale wieder. Die Broschüre entstand mit Hilfe der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Über 6800 Karteikarten über die Häftlinge des Stasi-Gefängnisses wurden dafür wissenschaftlich ausgewertet. Ladner hofft nun auf Spenden, um die Dokumentation vervielfältigen zu können. Höhepunkt des Jahres in der Vereinsarbeit soll die Lange Nacht der Demokratie vom 2. zum 3. Oktober werden. Geplant sind unter anderem eine Ausstellung, Lesungen, eine Filmvorführung und Diskussionsrunden in geöffneten Gedenkstätten. Ladner begrüßte, dass Oberbürgermeister Jann Jakobs die Mithilfe bei der Vorbereitung zur Chefsache gemacht habe. „Insgesamt ist es aber immer noch zu wenig bekannt, dass es dieses Gebäude gibt“, sagte Ladner. So fehlten bis heute vernünftige Hinweisschilder zur Gedenkstätte am Haus und in der Stadt. ERB

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