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Sport: Die Havel mit der Elbe getauscht

André Peter verließ die Handballer des 1. VfL Potsdam

André Peter verließ die Handballer des 1. VfL Potsdam Es ist höchst unwahrscheinlich, André Peter nochmals im Trikot des VfL Potsdam zujubeln zu können. Viel größer ist dagegen die Wahrscheinlichkeit, ihn zukünftig auf der Reeperbahn nachts um halb eins anzutreffen. Der 22-Jährige, der seit 1998 für die Potsdamer Handballer auf Torejagd ging, hat die brandenburgische Landeshauptstadt gegen das hanseatische Flair Hamburgs eingetauscht. Somit ist die Handball-Szene Potsdams um einen bekannten Namen ärmer geworden und Uwe Peter, Trainer der zweiten Männermannschaft des VfL, hat nicht nur einen seiner sportlichen Leistungsträger, sondern auch seinen Filius an die Nordlichter abgeben müssen. Ausschlaggebend für den Umzug in die norddeutsche Metropole waren persönliche und auch berufliche Gründe. Nicht nur das VWL-Studium an der Potsdamer Uni empfand André als zu theoretisch, eintönig und fade. Ähnlich verhielt es sich mit seinem Leben als „Strohwitwer“, denn die Beziehung zu seiner Freundin Sabine, die in Hamburg wohnt und arbeitet, spielte sich schon seit drei Jahren nur am Wochenende ab. Seit Jahresbeginn lebt das junge Paar nun endlich gemeinsam in einer Wohnung unweit des Zentrums der Hansestadt. Seinem liebsten Hobby geht der Neu-Hanseat schon längst wieder nach – beim Ahrensburger TSV, der aktuell auf dem 14. Platz in der Handball-Regionalliga Nordost steht. „Der Kontakt wurde über einen Mitspieler hergestellt, den ich während eines Praktikums hier in Hamburg kennen gelernt habe, als ich bei seinem damaligen Verein mittrainierte“, erzählt André Peter, der in seiner Freizeit auch mal gerne die Inlineskates an die Füße schnallt und zur Zeit ein Berufspraktikum bei einer Spedition absolviert. Bereits einen Monat nach dem ersten Training mit seiner neuen Mannschaft fühlte er sich heimisch. Dass er dabei oft im rechten Rückraum spielen muss, stört den Rechtshänder, dessen größte sportliche Erfolge die nordostdeutsche Meisterschaft mit der A-Jugend, der Aufstieg mit dem VfL II in die Oberliga und der Sprung in die erste Männermannschaft sind, indes überhaupt nicht. Auf die Frage nach seinen Zukunftsplänen antwortete André Peter, dass er hofft, eine Ausbildung abzuschließen und in der Millionenmetropole beruflich Fuß fassen zu können. In naher Zukunft wird er sich in den heimatlichen brandenburgischen Gefilde wohl nur als Besucher blicken lassen. Trotzdem kann er sich gut vorstellen, eines Tages nach Potsdam zurück zu kehren: „Meine Eltern haben ein Haus gebaut und irgendwann zieht es jeden zurück zur Familie.“ Wenn es soweit ist, wird für ihn sicher auch ein Platz in der Altherrenmannschaft des VfL Potsdam frei sein. Dann wird er vielleicht wieder gemeinsam mit seinem Vater Uwe in einer Mannschaft auflaufen M. P.

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