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Sport: Die jungen Wilden greifen an

WSG-Volleyballer sind auf dem Sprung zurück in die Regionalliga

WSG-Volleyballer sind auf dem Sprung zurück in die Regionalliga Von Henner Mallwitz Trainerkollegen wie Arno Goreczko- Lies, der Coach der Volleyball-Regionalliga-Damen der WSG Waldstadt, waren skeptisch. „So funktioniert das nie, das wirst du sehen.“ Doch inzwischen hat Christoph Jahn das Unmögliche geschafft. Nicht nur, dass seine Jungs ungeschlagener Tabellenführer der Volleyball-Brandenburgliga sind und heute mit einem Sieg gegen Schöneiche I den Aufstieg in die Regionalliga perfekt machen können: Der Landesauswahltrainer, der gleichzeitig Jugendwart der WSG ist, hat an seinem eigensinnigen Konzept festgehalten. „Wir haben keine personellen Probleme, und so kann ich jeden Satz mit einem anderen Team spielen“, sagt der Coach. „In all den vergangenen Spielen mussten wir gerade einmal zehn Sätze abgeben.“ Der Vorteil des steten Wechsels liegt auf der Hand. Gerade im Hinblick auf die wartende Regionalliga sei es wichtig, dass sich jeder der „jungen Wilden“ ausprobieren kann, seinen Platz im Team findet. „Inzwischen haben wir eine tolle mannschaftliche Geschlossenheit aufgebaut.“ Doch das war bei den Herren aus der Waldstadt nicht immer so. Bereits in der vergangenen Saison spielte die WSG in der dritthöchsten Klasse, doch anscheinend unüberbrückbare Querelen machten das Zusammenspiel immer komplizierter. Der Grund: In der Mannschaft hatten die Älteren das Sagen, der Trainer war zugleich Kapitän und nahm die jüngeren Spieler aus ihrer Sicht viel zu wenig in die Verantwortung. So überwog die Routine im Spiel – an jugendlicher Athletik und Einsatzfreude mangelte es hingegen oft. Der Abstieg in die Brandenburgliga war da nahezu vorprogrammiert. Zeit zum Handeln also, und die war spätestens im vergangenen Frühjahr gekommen. „Wir durften die Jugend nicht verlieren, denn die war zum großen Teil schon arg frustriert“, denkt Jahn zurück. „Ziel war, die neue Mannschaft mit neuen Leistungsträgern zu besetzen.“ Schnitt und Neuanfang also. Kein großes Problem für den Trainer, denn spielfreudige Jungs gab es zur Genüge, und so hatte er bereits im Mai einen Kader von rund 15 Leuten unter 20 Jahren. Daran hat sich bis jetzt wenig geändert: Mit 27 Jahren ist Libero Roman Elsner der Älteste im Aufgebot. Große Talente hat das WSG-Team inzwischen hervorgebracht: Der erst 16-jährige Erik Weber ist kürzlich zum Volleyball-Zweitligisten VC Olympia nach Berlin gewechselt, und auch der gleichaltrige Jonathan Erdmann hat noch vieles vor. Allerdings will er mehr in die Fußstapfen von Andreas Scheuerpflug steigen und sieht seine sportliche Zukunft auf dem Sand. Bei den U18-Beach- Europameisterschaften kam er bereits auf den vierten Platz. „Eigentlich hatte ich mir zwei Jahre gegeben, um mit der aus vier Mannschaften zusammengewürfelten Truppe den Wiederaufstieg zu schaffen“, erzählt Christoph Jahn. „Das klappte also früher als erwartet, und nun können wir schon intensiv im Hinblick auf die Regionalliga experimentieren. Denn alle Spieler müssen mehrere Positionen bedienen können.“ Einziges Problem sind die Hallenzeiten an der Heinrich-Mann-Allee, die nach Meinung des Trainers ungerecht verteilt sind. Auf die neue Liga, besonders aber auf den Ortsrivalen USV, freut sich Jahn besonders: „Die Hälfte von denen kommt ja aus der Waldstadt“, sagt er und erinnert an das heutige Spiel der Uni-Volleyballer gegen den Favoriten Spandau, der unbedingt bezwungen werden soll. „Auch wenn es nur ein Test war“, so Jahn, „aber wir haben Spandau schon besiegt.“ Eines der vielen guten Omen für den Aufstieg in die Regionalliga. Bevor es jedoch so weit ist, stehen neben dem Schöneiche-Spiel auch die Landesmeisterschaften am Sonntag in Eisenhüttenstadt an. Als haushoher Favorit mussten sich die WSG-Mannen um Kapitän Robert Lies nicht einmal für den Ausscheid qualifizieren.

Henner Mallwitz

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