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Von Thomas Gantz: Die Serie soll Bestand haben

Der SV Babelsberg 03 spielt heute in nicht alltäglicher Atmosphäre beim FC Hansa Rostock II

Der Anblick der Tabelle der Fußball-Regionalliga Nord muss jene Vereine deprimieren, die zwar einen gewissen Namen im (ost)deutschen Fußball haben, vor einigen Wochen jedoch in selbstverordneter Bescheidenheit einen Platz im Mittelfeld oder knapp oberhalb der Abstiegszone als das derzeit Höchstmögliche der Gefühle für sich benannten. Durch das mit taktischem Geschick erspielte 0:0 bei Holstein Kiel verteidigte der SV Babelsberg 03 am vergangenen Dienstag seine Tabellenführung. Kein einziges der bislang zehn ausgetragenen Spiele ging verloren. Mit dem Anspruch, dieser Serie Bestand zu geben, reisen die Babelsberger heute zum Auswärtsspiel beim FC Hansa Rostock II (14 Uhr, DKB-Arena).

Den Schwierigkeitsgrad der bevorstehenden Partie konkret zu benennen, bereitet selbst Clemens Lange einige Probleme. Der Angriffsspieler, der im vergangenen Sommer vom FC Hansa nach Potsdam wechselte, freut sich auf das Wiedersehen mit früheren Weggefährten wie Hannes Grundmann, Sebastian Albert oder Mannschaftskapitän Martin Pett. „Ich gehe mit positiver Anspannung in dieses Spiel“, sagt der 22-Jährige, der im bisherigen Saisonverlauf einen Treffer gegen den 1. FC Magdeburg erzielte. Lange ist damit nicht zufrieden: „Mal sehen, was in Rostock möglich ist. Wir gehen zuversichtlich in die Partie. Körperlich waren wir zuletzt in Kiel sehr präsent. Das soll auch in Rostock so sein.“

Die von der Hansa-Zweitvertretung in den jüngsten Heimspielen erzielten Resultate sind bemerkenswert. Vor dem 3:1 gegen den Tabellenzweiten Holstein Kiel unterlag sie Hannover 96 II mit 1:4 und dem Chemnitzer FC mit 0:4. „Wir sind eben auf Grund unserer Jugend noch von erheblichen Leistungsschwankungen betroffen. Ich sage aber ganz klar, dass die neue Regionalliga genau die Spielklasse ist, in der wir uns wohl fühlen und uns entwickeln können. Jedes Spiel ist von Anspruch. Das passt alles viel besser als in der Oberliga“, wertet Thomas Finck, der mit dem bisherigen Abschneiden des von ihm betreuten Hansa-Reserveteams zufrieden ist und mittlerweile zu dem Schluss bekommen ist, dass der FC Hansa II als Aufsteiger in neuer Umgebung „absolut konkurrenzfähig ist“.

Die morgigen Kontrahenten eint das Bestreben, sich im Bemühen um größtmöglichen Erfolg bislang immer ein Quantum an Lockerheit bewahrt zu haben. Speziell beim SVB haben die Beteiligten verinnerlicht, dass es im Fußball kein Gesetz gibt, dass zu tabellarischem Mittelmaß verpflichtet, wenn bei anderen Vereinen mit größerem Etat die Resultate zu wechselhaft sind.

Von Interesse ist die Beantwortung der Frage, wie sich die Babelsberger mit dem Umstand arrangieren, heute Nachmittag in einem nur von einigen hundert Interessenten besuchten Stadion anzutreten. 29000 Zuschauer fasst die Heimstätte des FC Hansa. Mit der atmosphärischen Besonderheit, vor praktisch leeren Rängen spielen zu müssen, hatte der SVB Mitte September in Cottbus zu tun. Er gewann dort mit 1:0...

Thomas Gantz

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