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Große Erleichterung. Patricia Grohmann (links) bot am Samstag eine sehr gute Partie und konnte sich hinterher mit ihren Mannschaftskolleginnen über einen überaus wertvollen 3:1-Heimsieg über Sonthofen freuen.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Die Tür steht offen

Das 3:1 über Sonthofen bringt den Volleyball-Bundesligisten SC Potsdam näher heran an sein Saisonziel

Die Bedeutung des dritten Satzes für das erfolgreiche Gestalten eines Volleyballspiels zwischen zwei sportlich annähernd gleichwertigen Mannschaften ist sprichwörtlich. Wer ihn für sich entscheidet, rückt für den restlichen Spielverlauf in eine überaus günstige psychologische Position. Am vergangenen Samstag im vom SC Potsdam mit 3:1 (25:21, 22:25, 25:21, 25:21) gewonnenen BundesligaHeimspiel gegen das Allgäu Team Sonthofen war der dritte Spielabschnitt auf ganz spezielle Art mitentscheidend. Den Gastgeberinnen gelang es vor 550 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee nämlich, sich einer äußerst kritischen Situation zu stellen und nach dem Zwischenstand von 17:21 acht Punkte in Folge zu holen. Entscheidenden Anteil an dieser Energieleistung hatte SC-Außenangreiferin Patricia Grohmann, die insgesamt 16 Punkte zum vierten Saisonsieg des Aufsteigers beisteuerte.

Über den Wert des neuerlichen doppelten Punktgewinns gab es hinterher ganz unterschiedliche Sichtweisen. Mehrere Stammbesucher wähnten den SC Potsdam schon in einer Situation, in der er sich um seine weitere Zugehörigkeit zur 1. Bundesliga keine Sorgen mehr zu machen braucht. Michael Merten ist da sehr viel vorsichtiger: „Wir stehen jetzt erst einmal sehr gut da, müssen jedoch konzentriert bleiben. Es kann in der Rückrunde noch einmal sehr eng werden“, so der Cheftrainer des SC Potsdam, der nach der umkämpften Partie gegen Sonthofen heilfroh war, nicht in den fünften Satz zu müssen.

Die Gastgeberinnen büßten im vierten Abschnitt ein zwischenzeitliches 14:8 ein. Der Tabellenvorletzte glich zum 16:16 aus und wurde schließlich förmlich niedergerungen. Zwischenzeitliche Probleme im Annahmespiel, mit dem der SC im zweiten und dritten Satz zu kämpfen hatte, waren da kein Thema mehr. Die Kontrahenten boten beim härtesten Stück Arbeit, das der SC Potsdam in seiner bisherigen Erstligazugehörigkeit für den Erfolg abzuliefern bereit war, auch drei, vier spektakuläre Ballwechsel von außergewöhnlicher Länge und Güte. Das Allgäu Team hatte mit Lina Meyer und Norisha Campbell die auffälligsten Einzelspielerinnen der Partie dabei. Für den vorab recht offensiv angekündigten Befreiungsschlag in Potsdam fehlte nur ein Hauch. Wie gesagt, der dritte Satz....

Wirklich leidgeprüft war vorgestern Laura Weihenmaier. Die Junioren-Weltmeisterin stieg ihrer Mitspielerin Patricia Grohmann bei einer Abwehraktion auf den Fuß und konnte nach Ablauf des ersten Satzes nicht mehr mitspielen. „Wir vermuten, dass bei ihr eine alte Geschichte aus dem vergangenen Sommer wieder aufgebrochen ist“, so Michael Merten. Heute ergibt sich Näheres, wenn die Berlinerin beim Arzt gewesen ist.

Am kommenden Samstag endet für den SC Potsdam die Meisterschafts-Hinrunde mit einem Spiel beim Dresdner SC, der in diesem Jahr das DVV-Pokalfinale gegen den VfB Suhl bestreitet. Der SC Potsdam wird klarer Außenseiter sein, will jedoch andererseits recht zeitnah den entscheidenden Schritt durch die Tür zum Klassenerhalt gehen, die nunmehr sehr weit offen steht.

Thomas Gantz

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