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Landeshauptstadt: Die Wut war schuld

Waldstadtinitiative feiert zehnjähriges Jubiläum / Karl-Heinz Rothkirch gibt Vorsitz weiter

Waldstadtinitiative feiert zehnjähriges Jubiläum / Karl-Heinz Rothkirch gibt Vorsitz weiter Das brachte 1995 die Waldstädter auf die Barrikaden: Aus ihrem Wohngebietssportplatz sollte ein Übungsplatz für die Verkehrswacht werden. Damit wäre die Stadt die Verantwortung und die Finanzierung für den Platz los gewesen. Doch die Waldstädter, allen voran Friedbert Ruppel, sahen das anders. Sie wollten speziell für die Jugend den Sportplatz erhalten und haben es auch geschafft, wenn auch nicht ganz so, wie sie es sich wünschten. Ruppel verbündete sich damals mit Karl- Heinz Rothkirch, es gab Bürgerversammlungen und Gespräche mit der Stadtverwaltung. Schließlich wurde die Bürgerinitiative Waldstadt gegründet und Rothkirch zum Vorsitzenden gewählt. In diesem Jahr kann sie nun ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Aus gesundheitlichen Gründen muss der Motor des Ganzen, der 73-jährige Rothkirch, allerdings den Vorsitz abgeben. Und so ist das Jubiläum auch gleichzeitig mit einem Generationswechsel verbunden. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden, soll aber demnächst benannt werden. 1998 gründete sich die Waldstadtinitiative in einen Verein um, der seitdem Bürgerinitiative Waldstadt (BIWA e. V.) heißt. Und von Anfang an kämpfte die nicht nur um den Erhalt des Sportplatzes, sondern tat auch selbst einiges dafür. Jedes Frühjahr wird dort Unkraut gejätet, der Platz ausgebessert und der Zaum geflickt. Alle drei bisherigen Nachwende-Bürgermeister sicherten im Zusammenhang mit dem Ausbau des Oberstufenzentrums Waldstadt eine Sanierung zu, „wenn die Fördermittel fließen“. Die aber wollen und wollen nicht in Gang kommen. Dabei wird der Sportplatz dringend gebraucht. Der 2003 gegründete Freizeitsportclub (FSC) als Untersektion der BIWA hat inzwischen knapp 50 Mitglieder. Auf Rothkirchs Tisch liegen gerade wieder jede Menge Neuanmeldungen junger Fußballfans. Morgen steigt zudem wie fast jedes Jahr ein Familiensport- und Kinderfest, bei dem auch der neue Rundkurs rund um Sport- und Urwald- spielplatz einbezogen wird. Besser als mit sportlichen Treffs ist die Waldstadt II mit attraktiven Spielplätzen ausgerüstet. Der Urwaldspielplatz dürfte einmalig in seiner Art sein und auch am Caputher Heuweg versammeln sich gern die Jugendlichen. Als dritter großer Kinder- und Jugendtreff kommt das Quartierzentrum nahe Moosfenn hinzu. „Wir haben uns in allen Entstehungsphasen immer wieder eingemischt“, meint Rothkirch. Aber auch sonst war Einmischen angesagt, etwa wenn es um Ordnung und Sicherheit oder um die Gestaltung des Stadtteiles ging. Jedes Frühjahr gibt es Stadtteilbegehungen und was sich dort als kritikwürdig herausstellt, versucht man in Zusammenarbeit mit der Verwaltung, den Wohnungsgesellschaften und der Polizei zu verändern. Da wurden Dreckecken aufgeräumt, Pflanzungen angekurbelt, Straßen- und Gehwegausbesserungen veranlasst, Bordsteinkanten für Behinderte abgesenkt, der Balkon- und Vorgartenwettbewerb schon 1999 angeregt und auch bei der Entente Florale ist man dabei. Der fast abgeschlossene Ausbau des Quartierzentrums wurde ebenfalls von der BIWA begleitet. Ein anderes Problem löst endlich ein Investor. Das lange vor sich hin gammelnde Residenzhotel wird zum Wohn- und Appartementhaus umgebaut und die damit verbundenen Verkehrsprobleme werden auf einvernehmliche Art gelöst. Verschwinden müsste nun auch noch der Schandfleck ehemalige Berufsschule. Doch die Waldstädter wirbeln nicht nur, sie verstehen auch zu feiern. VonSport- und Familienfesten war schon die Rede, hoch ging es auch zum 25. Jahrestag des Bestehens der Waldstadt 2004 her. Dazu dokumentierte die Initiative alles, was sich in den Jahren veränderte.

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