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Landeshauptstadt: Diskussion ohne Fachhochschule

Zwischenbericht über Spielgruppe im Jugendhilfeausschuss / Keine Ein-Euro-Jobs für Elternbetreuer

Zwischenbericht über Spielgruppe im Jugendhilfeausschuss / Keine Ein-Euro-Jobs für Elternbetreuer Die notwendige fachliche Diskussion über das von der Stadt eingeführte Spielgruppenkonzept konnte am Donnerstag im Jugendhilfeausschuss nicht stattfinden. Obwohl im Protokoll der Februarsitzung festgehalten, war keine Einladung an Vertreter der Fachhochschule Potsdam (FH) verschickt worden. Doch vor allem von dieser Seite kam Kritik an der neuen Betreuungsform (PNN berichteten). Und so mussten die Vorwürfe von Georg Papadopoulos von der Potsdamer Betreuungshilfe e.V., die FH würde in der Öffentlichkeit mit „Falschinformationen“ argumentieren, vorerst unbeantwortet bleiben. Entgegen der Befürchtungen der FH beweisen Teilergebnisse einer amerikanischen Studie, die seit 1997 durchgeführt werde, dass die Entwicklung von Kleinkindern bis zum dritten Lebensjahr nicht maßgeblich durch pädagogische Betreuung beeinflusst werde, so Papadopoulos. 15 Kinder bis drei Jahre von drei alleinerziehenden Müttern, fünf eheähnlichen Partnerschaften und vier verheirateten Paaren hätten sich für das Projekt der Spielgruppe angemeldet, die zum Teil durch ein pädagogische Fachkraft, dem so genannten „Family Worker“ und die Eltern selbst betreut werden. Und das die Eltern hoch motiviert bei der Vorbereitung und Ausbildung für das ab März startende Pilotprojekt teilnehmen, kann Papadopoulos jetzt schon feststellen. Die neue Spielgruppe, so Papadopoulos, sei nur ein „Angebot unter anderen“, deren Betrieb durch das aktuelle Kita-Gesetz sogar gefordert werde. Daher könne er die Kritik seitens der FH an diesem Projekt auch nicht verstehen. Zwischen 250 und 270 Euro koste die Stadt die Betreuung eines dieser Kinder pro Monat, erklärte Jugendamtsleiter Norbert Schweers. Schweers wünschte sich eine fachlichere Diskussion, die bei der übernächsten Sitzung des Ausschusses im Beisein von Vertretern der FH und der Universität Potsdam stattfinden soll. Frank Wernick-Otto (Grüne/Bündnis 90) forderte eine kritische Beobachtung der Spielgruppe unter dem Aspekt, was die Elternbetreuung für den klassischen Erzieherberuf bedeuten könnte. Sozialbeigeordnete Elona Müller versicherte, dass die Elternbetreuer nicht im Rahmen von Hartz-IV als verschleierte Ein-Euro-Jobs angestellt werden.

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