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Landeshauptstadt: Doppelter Brückenschlag

Insel an den Römischen Bädern wieder zugänglich

Insel an den Römischen Bädern wieder zugänglich Sanssouci - Zur Schlössernacht am 20. August wird die mit einer hoch aufragenden Säule des Caesar Germanicus geschmückte Insel im Maschinenteich erstmals wieder zugänglich sein. Das war in den letzten drei Jahren nicht mehr so. Die nahe den Römischen Bädern hinüber führende Westbrücke musste wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Die Ostbrücke war bereits 1964 abgerissen worden. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten stellt nun auf einen Schlag beide Brücken wieder her. Die Arbeiten haben mit der Fundamentierung durch Universalbau Perleberg begonnen. Dabei wurden die alten Pfeiler gezogen und neue „erschütterungsfrei“ eingebaut. Auch sie bestehen wie beim von Lenné veranlassten Erstbau im 19. Jahrhundert aus Holz, enden aber in stählernen Füßen. Nach Aufbringen der Widerlager beginnt der Schirrhof (Handwerkerhof) der Stiftung ab Ende nächster Woche zuerst an der Ostseite mit dem eigentlichen Brückenschlag. Die etwa 20 Meter langen Bauwerke bestehen aus Eichen- und Robinienholz. Die Geländer werden ihr originales Aussehen zurückerhalten, aber auch die in den 70er Jahren hinzugefügten eisernen Geländerverstrebungen, die die Stabilität erhöhen. Die Stiftung erneuert beide Brücken auf einmal, weil so die Konstruktionsunterlagen zweimal genutzt werden können. Daraus ergeben sich Einsparungen in fünfstelliger Höhe. Ursprünglich war die Reparatur der Westbrücke bereits für Mai 2004 angekündigt worden. Um den Wiederaufbau des östlichen Pendants mitzufinanzieren, hatten die Veranstalter der Schlössernacht im Vorjahr den Preis der Eintrittskarten um zwei Euro erhöht. Fördergelder von Bund und Land sowie Sponsorenhilfe unter anderem von den Freunden der Schlösser und Gärten e. V. kamen hinzu. Das Landgut Charlottenhof war 1825 vom König als Geschenk für Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) erworben worden. Durch Aufweitung des Schafgrabens entstand damals der Maschinenteich mit der Insel und den Brücken. Mit der Wiederherstellung der Ostbrücke wird der intime Parkbereich an der Grenze zur Brandenburger Vorstadt wieder besser für die Besucher erschlossen. Er ist nicht allein Teil des Welterbeparks, sondern mit seinem Röhricht auch Naturschutzgebiet. Leider missachten manche aus der Hans-Sachs-Straße herüberkommenden Anwohner diesen Status und die Parkordnung. Parkrevierleiter Eberhard Bergner hofft, dass diese Unsitten mit der leichteren Erreichbarkeit durch den Brückenschlag nicht weiter zunehmen. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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