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Landeshauptstadt: Drei Einzelkämpfer für eine Kulturhauptstadt

Drewitz, Stern und Kirchsteigfeld wollen nicht am Rande bleiben

Drewitz, Stern und Kirchsteigfeld wollen nicht am Rande bleiben An den kurz vor und nach der Wende entstandenen Neubaugebieten Drewitz, Stern und Kirchsteigfeld geht so manches Großereignis vorbei. Das darf bei der Bewerbung Potsdams zur Kulturhauptstadt nicht passieren, findet der CDU-Landtagsabgeordnete Sven Petke und lud am Donnerstag zu einem Diskussionsabend in den „Lindenhof“ Drewitz ein. „Bei der Bundesgartenschau, die mit mehreren dezentralen Orten warb, hat man die drei Wohngebiete überhaupt nicht mit einbezogen“, erläuterte Petke sein Anliegen. Das wolle die CDU beim Thema Kulturhauptstadt unbedingt ändern. „Immerhin wohnen hier 30 000 Menschen und jeder zweite Jugendliche kommt aus diesen Wohngebieten“, bestätigte auch Carsten Hagenau, Koordinator des Arbeitskreises Stadtspuren die Wichtigkeit der Neubau- Drei. „Wie wir unsere Städte bauen, davon wird abhängen, wie die Menschen miteinander umgehen“, betonte Hagenau. Und er traf sofort den Nerv der Anwesenden, als er erläuterte, dass dazu auch die Außengestaltung rund um die Wohnblöcke, Ordnung und Sauberkeit gehörten. Da kochte vor allem bei älteren Veranstaltungsteilnehmern schnell der Ärger hoch und es wurde „hartes Durchgreifen“ gegenüber Schmutzfinken gefordert. Hagenau sah mehr die Aktiva und erklärte , dass es eine Entwicklungsplanung für die drei Gebiete ähnlich wie fürs Zentrum-Ost geben wird. Dafür stünden Landesfördermittel bereit. Den städtischen Anteil würden die Wohnungsgesellschaften übernehmen. Sei man sich über die strukturelle Entwicklung klar, könnte man sich auch den Freiflächen widmen und sie so gestalten, dass sie die etwas voneinander abgekapselten drei Stadtteile besser zusammenführten. Denn leider hätte sich jeder Bereich „ein bisschen für sich und am anderen vorbei“ entwickelt. Will Potsdam jedoch Kulturhauptstadt werden, müssten alle an einem Strang ziehen. Die Wohnungsgesellschaften wollten ihren Teil dazu beitragen, so Hagenau. Der zweite Gast des Abends, der Chef der Kulturhauptstadt-Bewerbungsgesellschaft Moritz van Dülmen, fand Potsdams Willen, Kulturhauptstadt zu werden, produktiv. Nach der Zusammenkunft mit den 16 Mitbewerbern zog er das Fazit: „Wir können selbstbewusst ins Rennen gehen.“ Man befinde sich allerdings noch in einer sehr frühen Bewerbungsphase, so van Dülmen. „Aber im April geht es los.“ Dann sollen Aufkleber und andere Werbematerialien auf Potsdams ungebrochenen Willen, die europäische Kulturhauptstadt 2010 zu werden, aufmerksam machen. Auch Ideenwettbewerbe würden dann gestartet und einzelne Projekte könnten Gestalt annehmen. Natürlich stand sehr schnell die Frage nach der Finanzierbarkeit der Kulturhauptstadtbewerbung im Raum. Könne die sich Potsdam überhaupt leisten? Sicher würden nicht mehr so viel Mittel zur Verfügung stehen wie 1999 für Weimar. Damals habe sich der deutsche Osten noch in der gut geförderten Sanierungsphase befunden, räumte van Dülmen ein. Doch sicher sei, dass Potsdam nur einen Teil der Kulturhauptstadtlasten tragen werde, es komme Geld von Land, Bund und EU hinzu und bringe letztlich einen Schub für Kultur und Wirtschaft, der ohne den Zuschlag nicht erreicht werden könne, so die einhellige Meinung der Bewerbungsunterstützer, zu denen auch die CDU gehört. dif

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