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Sport: „Ehrgeizig war ich schon immer“

Lars Hurtig erwartet heute Abend mit den USV-Volleyballern den Post SV Stendal

Wie immer in den Vorjahren, wenn sich die Spielzeit in der Volleyball-Regionalliga Nordost dem Ende nähert, stellt sich die Frage, ob und wie denn der USV Potsdam den von ihm gewohnten Leistungsstandard beizubehalten gedenkt. Wenn nicht etwas völlig Unvorhersehbares geschieht, wird die Ansammlung von Gleichgesinnten auch im kommenden Frühjahr wieder dem gewohnten Ritual folgen und sich in einer gastronomischen Einrichtung auf die Zukunft einigen. Die fünf, sechs Akteure, die seit Jahren das aus einer Mischung von Spaß und Ehrgeiz geprägte sportliche Projekt ausmachen, werden ihrer Passion in der Tendenz treu bleiben. Lars Hurtig, mittlerweile 36 und Verwaltungsbeamter im Innenministerium des Landes Brandenburg, ist einer von ihnen.

Seit 1993 schon betreibt der stets freundliche und meist gut gelaunte Hurtig im gleichen Verein seinen Sport. Er hat anfangs nicht die im Volleyball so wichtige Grundausbildung einbringen können und manchmal damit in seiner Studentenzeit Probleme gehabt. Als der USV 1998 in die 2. Bundesliga Nord aufstieg und sich dort drei Jahre behaupten konnte, war dieses Thema längst hinfällig. Hurtig war zum Leistungsträger gereift. Bisweilen übertrieb er im Bemühen, für Motivation zu sorgen. Die Stimmung kippte dann ins Kontraproduktive. „Im Vergleich zu damals ruht er heute geradezu in sich. Er ist in dieser Saison in kritischen Situationen mehrmals eindeutig derjenige gewesen, der der Truppe psychische Stabilität verlieh“, befand sein Trainer Volker Knedel einmal vor Wochen. Lars Hurtig will immer gewinnen. „Ehrgeizig war ich schon immer“, sagt der in Golm wohnende Vater zweier Söhne, der seine Ehefrau Katrin als „ungemein wichtigen Rückhalt“ bezeichnet.

Im Zutrauen auf die eigenen Möglichkeiten war der Gegner im Saisonverlauf meist egal. Heute Abend sowieso. Der seit Monaten sieglose Tabellenletzte Post SV Stendal kommt (19 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). „Wir wollen unsere Anhänger im letzten Heimspiel noch einmal mit einer konzentrieren Leistung erfreuen“, sagt er und gibt vor, auch ohne die aus unterschiedlichen Gründen fehlenden Andreas Scheuerpflug, Mario Kuss, Ronny Karohs und Lars-Björn Freier mit einem vergleichsweise schnellen Dreisatzsieg zu rechnen.

Der nicht aufstiegswillige, jedoch noch ernsthaft um die Meisterschaft mitspielende USV Potsdam spielt am 18. März noch einmal als Gast des Ortsnachbarn WSG Waldstadt in vertrauter Umgebung. „Bei uns hoffen alle, dass die WSG-Jungs am Sonntag in Wittenberg gewinnen und wir zwei Wochen später unter keinerlei Zwängen in lockerer Atmosphäre die Kräfte messen können“, sagt Hurtig. Weiterführendes sei derzeit kein Thema: „Das Derby ist für mich persönlich noch sehr weit weg.“

Lars Hurtig, der sich vor einiger Zeit schon seiner Kinder wegen vom Volleyball zurück ziehen wollte, wird auch die nächste Saison für den USV Potsdam ans Netz treten. „Solange die Sache soviel Spaß macht und wir auch noch erfolgreich sind, mache ich weiter, zumal ich mich in letzter Zeit wieder mehr auf mich konzentrieren konnte.“ Thomas Gantz

Thomas Gantz

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