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Landeshauptstadt: Ein Bund fürs Leben

Seit zehn Jahren verbindet Potsdam und Luzern eine Städtepartnerschaft

Das Alphorn darf nicht fehlen, wenn am morgigen Sonntag im Nikolaisaal das zehnjährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen dem schweizerischen Luzern und der brandenburgischen Landeshauptstadt mit einem Konzert gefeiert wird. Was vor zehn Jahren mit einem Vertrag zwischen den beiden Städten begann, wird seitdem mit Leben ausgefüllt – in der Schweizer Kantonshauptstadt Luzern wie auch in Potsdam gibt es einen Freundeskreis, der sich der deutsch-schweizerischen Städtepartnerschaft widmet. Etwa 30 Mitglieder habe der Potsdamer Freundeskreis, sagt dessen Vorsitzende Birgit Müller. Im Schweizer Pendant seien rund 80 Menschen vereint, schätzt Müller. Gemessen an den Einwohnerzahlen beider Städte ist das ein verschwindend kleiner Anteil. „Wir könnten noch ein paar mehr Mitglieder akquirieren“, meint denn auch Müller. Doch die Beziehungen beider Freundeskreise seien sehr rege. Müller verweist auf die alle zwei Jahre stattfindenden Bürgerreisen von Potsdamern nach Luzern. In den Jahren dazwischen kommen die Luzerner an die Havel.

Auch auf anderen Ebenen wird die Städtepartnerschaft gelebt: So finden alle zwei Jahre Jugendolympiaden statt. Sie werden abwechselnd in Luzern und in Potsdam ausgetragen. Etwa 80 Jugendliche aus beiden Städte nähmen daran teil, schätzt Uwe Tefs, der für den Potsdamer Stadtsportbund die Olympiaden organisiert. Der Potsdamer Laufclub fahre zudem regelmäßig zum Stadtlauf nach Luzern. Und zur „Preußischen Meile“ am 15. Juni erwarte man Leichtathleten aus der schweizerischen Kantonshauptstadt, so Tefs.

Der brandenburgische Verband Bildender Künstler holte im vergangenen Jahr zwei Luzerner Künstlerinnen nach Potsdam zur „Art Brandenburg“, einer von ihm organisierten Kunstmesse in der Metropolishalle. Der Verband unterhält Kontakte zu „Visarte“, einer Schweizer Künstlervereinigung.

Doch am wörtlichsten genommen haben die Städtepartnerschaft wohl Anja Krause und Andy Mattle. Als die zwölf Männer der Luzerner Fastnachtsband „Mööpps“ zur Potsdamer Erlebnisnacht 2010 am Nauener Tor aufspielten, war das die entscheidende Wendung im Leben von Anja Krause: „Ich fand das Erscheinungsbild dieser jungen Männer ganz toll“, sagt die junge Frau heute. Doch einer der Musiker hatte es ihr besonders angetan: der Posaunist Andy Mattle. „Gleich am ersten Abend haben wir uns kennengelernt“, schwärmt die damalige Potsdamerin. Dann ging alles sehr schnell: Mattle kam bald wieder nach Potsdam, beide reisten sie durch den Nordosten Deutschlands. Sieben Wochen nach dem ersten Kennenlernen auf der Erlebnisnacht machte Mattle seiner Angebeteten auf der Brandenburger Straße in Potsdam einen Heiratsantrag. Heute leben Anja und Andy Mattle in der Nähe von Luzern. HC

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