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Landeshauptstadt: Ein Einsatz, der sich lohnt

BEWERBUNG ALS KULTURHAUPTSTADT EUROPAS

BEWERBUNG ALS KULTURHAUPTSTADT EUROPAS LINKS UND RECHTS DER LANGEN BRÜCKE Bis zum März 2004 hat die Stadt Potsdam Zeit, ihre Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2010 fertig zu stellen. Das ist wenig Zeit. Zwar gibt es schon ein Logo und auch eine Struktur für das Bewerbungsschreiben – aber noch ist nichts fertig gestellt. Dabei wird die Qualität der Bewerbung Hauptkriterium für die Entscheidung der Bundesregierung im Jahr 2006 sein, welche Stadt Deutschlands sich bei der Europäischen Kommission offiziell bewirbt. Dann wird es noch einmal vier Jahre dauern, ehe das jetzt anvisierte Ziel erreicht ist. Oberbürgermeister Jann Jakobs wird in diesen Tagen nicht müde, für das Projekt zu werben, Skeptiker zu überzeugen. Schließlich steht die Frage, warum Potsdam in Zeiten leerer Kassen 300 000 Euro einsetzt, um sich für ein Ereignis zu bewerben, das dann gut und gerne auch in einer anderen europäischen Stadt stattfinden kann. Denn Bewerber gibt es viele. Warum also d er Aufwand? Weil es sich lohnt, Kulturhauptstadt zu sein. Fördermittel fließen, es wird investiert, Gäste bringen Geld in die Stadt, nicht zuletzt erhöht solch ein Titel europaweit den Bekanntheitsgrad. Natürlich wird so ein Kulturjahr auch Geld kosten, doch Europas Hauptstadt auf Zeit profitiert insgesamt langfristig. „Europa bewegt Potsdam“ soll das Motto lauten. Potsdams Geschichte, das kulturelle Angebot - dessen Qualität verbessert werden muss -, die vielfältigen Beziehungen zu anderen Regionen und die Vorhaben der Stadtentwicklung mit dem Standort Schiffbauergasse oder dem Alten Markt – all das könnte die Kommission überzeugen, Potsdam den Zuschlag zu geben. Damit die Botschaft auch ankommt, sollen nun eine Werbeagentur und ein Manager der Bewerbung endgültig auf die Sprünge helfen. Entscheidend aber wird sein, wie sich die Potsdamer in das Projekt einbringen. Ihr Enthusiasmus wird die eigentliche Basis dafür sein, dass Potsdam europäische Kulturhauptstadt werden kann. Ein Einsatz, der sich in jedem Fall lohnen wird – auch wenn es am Ende nicht reichen sollte. Michael Erbach

Michael Erbach

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