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Landeshauptstadt: Ein Kick für Mädels

Fußballcamp für Fairness und Toleranz gestartet

Fußballcamp für Fairness und Toleranz gestartet Potsdam-West - „Wann geht es denn nun los?“ fragte ein blondes Mädchen. Ungeduldig waren auch die 34 anderen jungen Potsdamerinnen zwischen acht und 14 Jahren: Sie warten auf den Start des 1. Turbine Girls Camp, das gestern im Leichtathletikstadion des Luftschiffhafens eröffnet wurde. Bei strahlendem Sonnenschein absolvierten die Mädchen ihre ersten Fußball-Trainingsstunden: eine Runde um den Platz laufen und dann Übungen mit dem runden Leder. Das Camp ist ein Projekt der F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz und des 1. FFC Turbine Potsdam. Eine Woche lang bekommen die jungen Fußballerinnen durch Turbine-Spielerinnen wie Navina Omilade gezielte Trainingseinheiten zu den Bereichen Abwehr, Angriff, Mittelfeld und Tor. „Mit viel Ballarbeit möchten wir Freude an Sport und Spiel wecken“, sagte Bernd Schröder. Der Turbine-Trainer hofft, dass in der Gruppe mit Mädchen unterschiedlichster Nationalität über den Sport Teamgeist und Fairness vermittelt werden können. In der Camp-Woche haben die Mädchen neben dem Training die Möglichkeit, einander und ihre Stadt besser kennen zu lernen. „Man muss sich das wie eine kleine Klassenfahrt mit Schwerpunkt Fußball vorstellen“, sagte Christiane Irina Fetscher, Geschäftsführerin der F. C. Flick Stiftung. So sind neben kurzen Einführungen zur gesunden Ernährung oder auch zur Verletzungsgefahr Ausflüge zur Ökolaube am Schlaatz und in die Babelsberger Kunstschule geplant. Die Kickerinnen schauen sich den Film „Kick it like Beckham“ und die Feuerwerkersinfonie im Volkspark an. „Ein Signal in die Stadt“ sende das Projekt, meinte Sozialbeigeordnete Elona Müller. „Viel zu wenige Kinder treiben Sport.“ Sie hoffe, dass es mit der geplanten Einführung der Ganztagsschulen mehr Sportangebote für Schüler geben wird. „Ein schöner Weg Toleranz und Respekt zu lernen“, würdigte Elona Müller die Camp-Idee. Dem schloss sich Bildungsminister Holger Ruprecht an und verwies auf die Einmaligkeit des Camps im Land Brandenburg. Rund 140 Mädchen aus der gesamten Republik hatten sich um die Teilnahme am kostenlosen Training beworben. Chancen hatten allerdings nur Mädchen aus Potsdam. Zum Trost dürfen alle Bewerberinnen bei einem Fußballturnier am Sonnabend, dem 6. August, ab 15 Uhr auf dem Sportplatz in der „Waldstadt I“ in der Erich-Weinert-Straße mitmachen. Bernd Schröder versprach den Teilnehmerinnen gestern eine „ganz harte Woche“ und ermahnte sie mit einem väterlichen Lächeln „immer schön durchzuhalten, bis zum bitteren Ende“. Vielleicht findet sich ja unter den 35 auch die ein oder andere Nachwuchsspielerin. U. Strube

U. Strube

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