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Was im Weltall vor sich geht, erforschen die Potsdamer Gravitattionsphysiker.

© dpa

Landeshauptstadt: Ein kleines, helles Steinchen von der Vesta

Der Sternenhimmel über Potsdam hält in diesem Jahr einen Kleinplaneten als Beobachtungsobjekt parat

Auch, wenn die partielle Sonnenfinsternis genauso hinter Wolkenwänden verborgen blieb wie der erste Meteoritenschwarm und der Tag der größten Sonnennähe: Das Jahr 2011 hat in Potsdam astrologisch gesehen noch Einiges zu bieten. Eine Vorschau darauf gab jüngst der Astrophysiker und Leiter des Arbeitskreises „Meteore“, Jürgen Rendtel.

Star am Potsdamer Sternenhimmel ist keiner der stellaren Riesen, sondern der Kleinplanet Vesta mit nur 500 Kilometer Durchmesser. Er leuchtet so hell, dass ihn Sterngucker mit einem normalen Fernrohr und vor allem um den 4. August herum sogar mit dem bloßen Auge ausmachen können. Die US-amerikanische Raumsonde Dawn ist auf dem Weg zur Vesta und soll ihr weitere Geheimnisse entreißen. Ein kleines Stück helles Gestein, das wahrscheinlich von dem nach der römischen Göttin des Heiligen Feuers benannten Planetoiden stammt, konnte Rendtel dem Publikum zeigen. Es war mit dem sogenannten HED-Clan – Gesteinssplittern von Vesta – in Australien zur Erde gefallen. Am 2. Februar, 19 Uhr, stellt der Meteorologe André Knöfel im Urania-Planetarium die Vesta vor und geht auf die von der Raumsonde erhofften Ergebnisse ein.

Das von Rolf König geleitete Planetarium will auch alle anderen herausragenden Ereignisse am Potsdamer Sternenhimmel mit Veranstaltungen begleiten, etwa bei Freiluftbeobachtungen im Volkspark. Als „Ersatz“ für die entgangene Sonnenfinsternis bieten sich die beiden Mondfinsternisse am 15. Juni ab etwa 21.30 Uhr und am 10. Dezember an, letztere allerdings tagsüber von etwa 15 bis 16 Uhr. Von den Planeten setzen sich der Jupiter (Ende Oktober) und der Saturn (April), der auch einen Blick auf seine Ringe gestattet, besonders gut in Szene. Auffällige Kometen werden 2011 nicht über Potsdam ziehen, bei den in ihrer Helligkeit schwankenden Sternen empfahl Rendtel die Beobachtung der Mira im Sternbild Walfisch und bei den Meteorströmen die aus dem Sternbild des Drachen kommenden Draconiden. Am 8. Oktober, ab 21 Uhr, können die Potsdamer bei klarem Himmel 200 der etwa 800 erwarteten Sternschnuppen pro Stunde sehen. Ansonsten bietet das astronomische Jahr 2011 eher Durchschnittliches. Allerdings gibt es für das jeweils nach dem ersten Frühjahrsvollmond zwischen dem 22. März und dem 25. April gefeierte Osterfest diesmal mit dem 24. April einen äußerst späten Termin.

Wer näher in die Welt der Sterne eintauchen will, dem bietet das Planetarium „Einsteigerkurse“ an. Es gibt sie sowohl für Kinder von zehn bis 14 Jahren als auch für Erwachsene. E. Hohenstein

Urania-Planetarium, Gutenbergstraße 71/72, Tel. (0331) 270 27 21 / 24.

E. Hohenstein

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