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Landeshauptstadt: Ein Schiff muss gehen

Stadt und Theaterschiff-Betreiber diskutieren Standort

Innenstadt - Der von Stadtverwaltung und Sanierungsträger präferierte neue Standort für das Theaterschiff an der Schiffbauergasse stößt nicht überall auf Gegenliebe. „Die Option Schiffbauergasse ist grundsätzlich akzeptabel, allerdings befürchten wir Probleme mit den dort ansässigen Partnern, das müsste erstmal geklärt werden“, sagte Matthias Iffert in der Sitzung des Kulturausschusses am Donnerstagabend.

An der Alten Fahrt, wo das Schiff jetzt liegt, soll bereits im Februar mit der Abholzung für die Neubebauung des Havelufers begonnen werden. Diese ist auch der Grund für den nötigen Umzug des Theaterschiffs. Spätestens Anfang Mai kommt ein Bauzaun um das Gelände an der Alten Fahrt, so der Zeitplan des Sanierungsträgers. Die Stadt sei um die für den Weiterbetrieb des Schiffs nötige Zuwegung sowie die Versorgung mit Strom und Wasser „bemüht“, sagte Iffert. Statt der Schiffbauergasse könne er sich auch einen Wechsel auf die andere Seite der Langen Brücke vorstellen, um am Havelhof gegenüber der Weissen Flotte anzulegen. Da gebe es zwar Pachtverträge, die dagegen sprechen. „Wir sind da aber dran“, so Iffert.

An der Schiffbauergasse macht dem Theaterschiff auch eine Konkurrenzschutzklausel Sorgen, die im Vertrag zwischen dem Schiffsrestaurant „John Barnett“ und der Stadt festgehalten sein soll. Man könne sich zu Vertragsinhalten nicht äußern, so ein Stadtsprecher; ebenfalls nicht äußern wollte sich Clemens Lambrecht, Geschäftsführer der „John Barnett“. „Man kommt uns durchaus freundlich entgegen“, gab Iffert seine Eindrücke nach einer Vorstellungsrunde in der Schiffbauergasse wieder. Allerdings gebe es bei der „Barnett“-Geschäftsführung „große Bedenken“, ob der Betrieb zweier ähnlich profilierter Anbieter funktioniere.

„Ich sehe das Theaterschiff noch nicht in der Schiffbauergasse“, äußerte sich im Kulturausschuss der Stadtverordnete Till Meyer (SPD). Kulturdezernentin Iris-Jana Magdowski erinnerte an Lärmschutzprobleme, wie sie im Zusammenhang mit dem möglichen Bau einer Seebühne am Theater befürchtet wurden: „Die ganze Berliner Vorstadt klagt dann.“ Iffert appellierte letztlich nachdrücklich, „auf das Theaterschiff aufzupassen“. Gleichzeitig kritisierte er eine zu geringe Förderung für das laufende Jahr: Die Stadt zahlt 65 000 Euro, das Land hat 10 000 Euro zugesagt. Beantragt waren 168 000 Euro. „Wir können uns nicht einmal eine vernünftige Ausstattung der Stücke leisten“, sagte Iffert. spy

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