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Landeshauptstadt: Eine Million Kilometer

ViP rangiert Niederflurbusse aus und setzt neue ein

ViP rangiert Niederflurbusse aus und setzt neue ein „Der hat noch den alten Motor“, erläutert Bus-Fahrer Wolfgang Scholz gegenüber dem Geschäftsführer des Verkehrsbetriebes (ViP) Martin Weis. Dieser hatte gestern in die Fahrzeughalle auf dem ViP-Betriebshof an der Fritz-Zubeil-Straße eingeladen, um ein Bus-Wunder bestaunen zu lassen: Der erste in Potsdam eingesetzte Niederflurbus aus dem Jahre 1992. Laufleistung: eine Million Kilometer. Das ist mehr als zweimal die Entfernung von der Erde zum Mond. Scholz, der seit über zwölf Jahren beim Potsdamer Verkehrsbetrieb Busse fährt erläutert, dass nicht nur der alte Motor, sondern ebenso die originale Kurbelwelle immer noch ihren Dienst tut. Rein äußerlich wirkt das Mercedes-Fahrzeug nicht etwa abgeschabt, sondern glänzt wie neu in den ViP-Farben Grün und Weiß. Sicher musste mal ein Keilriemen ausgewechselt und Schäden an der Elektroanlage behoben werden. Letztere ist laut Auskunft des Fahrers die häufigste Ursachen von Pannen. Die Türen seien sehr anfällig und auch die Anzeige gebe manchmal ihren Geist auf. Der Bus mit dem Kennzeichen P-AV 960 wurde am 23. November 1992 für den Potsdamer Verkehrsbetrieb erstmals zugelassen. Es handelte sich um das erste Niederflurfahrzeug mit elektrisch betätigter Rampe. Genaue Typenbezeichnung: Mercedes Niederflur-Solobus Typ O 405 N mit 37 Sitz- und 34 Stehplätzen. Sein Antrieb besteht aus einem Sechszylinder-Dieselmotor mit einem Hubraum von zwölf Litern und einer Leistung von 184 kW. „Die Laufleistung von einer Million Kilometern liegt deutlich über der üblichen Laufleistung von rund 750000 Kilometern, bei der viele Verkehrsunternehmen Busse aus dem Linienbetrieb nehmen“, sagt Weis. Dies zeige, dass bei der ViP die Instandhaltung ein hohes Niveau habe. Der Bus-Veteran fährt nicht mehr lange auf Potsdams Straßen. Im Januar will ihn die ViP verkaufen wie schon zuvor fünf Busse. Der Nachschub steht bereits in der Garage. Weis hat zehn neue Niederflurbusse angeschafft – eine Investition, die aufgrund der hohen Laufleistungen der im Dienst befindlichen Fahrzeuge dringend notwendig war. Es handelt sich um Mercedes EVO-Busse, die derzeit um- und ausgerüstet werden. Sie erhalten eine Lichtsignalbeeinflussungsanlage, Fahrscheinautomaten und eine Anlage für den Betriebsfunk. Im Januar kommen sie auf die Straße. Viel sparsamer im Spritverbrauch sind die neuen Solo- und Gelenkbusse aufgrund der höheren Euro-Norm nicht. Ein Gelenkbus verbraucht etwa 50 Liter Diesel auf hundert Kilometer. Der Anschaffungspreis beträgt 330000 Euro, der eines Solobusses 225000 Euro. Günter Schenke

Günter Schenke

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