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ATLAS: Eins aus drei

Der Blick nach Berlin macht neidisch: Die Jury, die Ende 2008 über das künftige Aussehen des Berliner Stadtschlosses entschied, konnte aus 85 Entwürfen den aus ihrer Sicht besten Vorschlag auswählen. Dem Entscheidungsgremium, das heute über das Potsdamer Stadtschloss entscheiden wird, liegen genau drei Entwürfe vor.

Der Blick nach Berlin macht neidisch: Die Jury, die Ende 2008 über das künftige Aussehen des Berliner Stadtschlosses entschied, konnte aus 85 Entwürfen den aus ihrer Sicht besten Vorschlag auswählen. Dem Entscheidungsgremium, das heute über das Potsdamer Stadtschloss entscheiden wird, liegen genau drei Entwürfe vor. Sechs Konsortien waren gestartet, drei sind übrig geblieben, die sich um den Bau des künftigen Landtages als Herz der Stadt Potsdam bewerben. Drei Entwürfe – das ist wenig, muss aber kein Nachteil sein. Wenn es drei schöne sind, könnten sich die Jurymitglieder sogar an die mythologische „Wahl des Paris“ erinnert fühlen. Aber selbst wenn auch nur ein guter, ein überzeugender Entwurf dabei ist, kann in der Potsdamer Mitte noch alles gut werden. Nur das Gremium muss die Fähigkeit haben, diesen einen guten Entwurf zu erkennen und sie muss den Mut haben, sich für ihn zu entscheiden. Gut kann nur ein Entwurf sein, der das Fortuna-Portal offen lässt für jedermann. Alles andere würde zu größten Akzeptanzschwierigkeiten in der Stadt führen. Das Volk muss das Innere des Landtages betreten können, zumindest den Innenhof. Wenn fest steht, dass für die Außenfassade die Knobelsdorff-Entwürfe rekonstruiert werden – was mit der Millionen-Spende Hasso Plattners der Fall ist – muss somit zwangsläufig die Innenhof-Fassade ebenfalls von hoher Qualität sein. Volkes Mund ist unerbittlich, Potsdam sollte den Ehrgeiz haben, das auf der Zunge liegende „Außen hui, innen pfui“ zu vermeiden.

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