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Der Polarstern hat während der „Mosaic“-Expedition rund 7000 Tonnen Schiffsdiesel verbraucht, das entspricht rund 22.000 Tonnen CO₂.

© picture alliance/dpa/Alfred-Wegener-Institut

Einsatz für nachhaltige Zukunft der Arktis: Alfred-Wegener-Institut erhält Arctic Circle Preis

Die Potsdamer Einrichtung forscht in der Arktis, die besonders vom Klimawandel bedroht ist. Die Auszeichnung wurde erst zum dritten Mal vergeben.

Das Potsdamer Alfred-Wegener-Institut (AWI) und die MOSAiC-Forschungsexpedition sind in Reykjavik mit dem Arctic Circle Preis ausgezeichnet worden. Damit würdige die internationale Organisation Arctic Circle die „außerordentlichen Beiträge“ der Forscher:innen zur Sicherung einer nachhaltigen und wohlhabenden Zukunft in der Arktis, teilte das Alfred-Wegener-Institut mit.

Die Arktis ist aufgrund des Klimawandels stark bedroht. Das schmelzende Meereis macht der Region erheblich zu schaffen. „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten eine sehr wichtige Arbeit, indem sie die Folgen der Erwärmung quantifizieren und Prognosen über zukünftige Entwicklungen ableiten“, wird der Vorsitzende des Arctic Circle, H.E. Ólafur Ragnar Grímsson, in der Mitteilung zitiert. „Die diesjährigen Preisträger gehen aber weit darüber hinaus.“

Ein nie dagewesenes Projekt koordiniert

Das Alfred-Wegener-Institut in Deutschland sei ein Wegbereiter für die internationale Arktisforschung. Mit der MOSAiC-Expedition habe es ein bisher nie dagewesenes Projekt koordiniert und geleitet und die Arktisforschung damit auf ein neues Niveau gehoben. „Es vereint exzellent Forschung damit, zielgerichtet Wissen für unser gesellschaftliches, politisches und wirtschaftliches Handeln zur Verfügung zu stellen“, so der frühere Präsident Islands.  

Markus Rex, der Leiter des Projekts MOSAiC, nahm den Preis gemeinsam mit AWI-Direktorin Antje Boetius, stellvertretend für Hunderte Beteiligte, entgegen. „Gemeinsam haben wir mit diesem gigantischen Projekt die Grenzen der Polarforschung verschoben. Wir haben heute ein besseres Verständnis der Arktis und ihrer Rolle im globalen Klimawandel als je zuvor“, sagte er laut Mitteilung. „Robuste und verlässliche wissenschaftliche Grundlagen“ seien nötig, um tiefgreifende Entscheidungen zum Klimaschutz treffen zu können. Die „sich dramatisch erwärmende Arktis“ bestimme unser Wetter und Klima mit. „Wir sind stolz und dankbar, dass der Arctic Circle diese Leistungen würdigt.“

Der Arctic Circle fördert den Angaben nach den Dialog zwischen Politik und Wirtschaft, Umweltfachleuten, der Wissenschaft, indigenen Völkern und anderen internationalen Interessengruppen, um die Probleme, mit denen die Arktis konfrontiert ist, gemeinsam angehen zu können. Mehr als 2000 Teilnehmende aus über 60 Ländern kommen jährlich in der Arctic Circle-Generalversammlung in Reykjavik zusammen. Wissenschaftler:innen des Alfred-Wegener-Instituts vom Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung sind regelmäßig mit Fachvorträgen und in Diskussionsrunden dabei.

Es ist erst das dritte Mal, dass der Preis vergeben wird. Die bisherigen Preisträger waren der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und der frühere US-Außenminister John Kerry, der derzeit der US-Vorsitzende des Arktischen Rats und US-Sonderbeauftragter für das Klima ist.

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