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Landeshauptstadt: Einzug im Sommer 2005

PWG 1956 feierte Richtfest „Im Französischen Quartier“

PWG 1956 feierte Richtfest „Im Französischen Quartier“ Von Günter Schenke Aktion war angesagt beim gestrigen Richtfest „Im Französischen Quartier“ – so der neue Name für das Wohngebiet zwischen Platz der Einheit und Französischer Straße. Erst schwebte Friedrich II. alias Michael Lorbeer in einer Kran-Gondel herunter, anschließend schwenkte die mit französischen Farben geschmückte Richtkrone ein, dann gab es die Enthüllung des neuen Straßenschildes und am Schluss mussten die Hauptbeteiligten noch Scheiben von einem Holzstamm sägen und Nägel in einen Balken schlagen. Die aktionsreiche Feier ist dem Projekt der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 angemessen, denn es ist ihr größtes Vorhaben. Vorstandssprecher Wolfram Gay, der es als Nachfolger von Wilhelm Willgeroth übernahm, kann das aus „Visionen und Beschwerlichkeiten“ entstandene Wohnprojekt bis Sommer nächsten Jahres vollenden. Noch vor einem Jahr war das Baufeld eine „Industriebrache“, erinnert er. Allein 18000 Kubikmeter Sondermüll mussten abgefahren werden. Der Munitionsbergungsdienst durchstocherte den Boden und fand zum Glück nichts. Immerhin können sich die künftigen Bewohner nach diesen Vorarbeiten hier sicher fühlen. „Das ist uns der Aufwand wert“, sagt Gay, der sich im Übrigen darüber freuen kann, dass sich bereits zweihundert Interessenten für die Wohnungen gemeldet haben. Es scheint sich zu bewahrheiten, was der Polier in seinem Richtspruch vom Dach rief: „Wohnen in der Stadt ist wichtig, darum steht der Bau hier richtig.“ Wenn Gay sich in seiner Richtfestrede ausdrücklich bei der Mietergemeinschaft bedankte, hat das einen wichtigen Hintergrund. Erst waren die alt eingesessenen Mieter an der Charlottenstraße, am Platz der Einheit und an der Französischen Straße gegen das Projekt auf die Barrikaden gegangen, denn es sollte eine Ringstraße gebaut werden; der Abstand zu den Neubauten sollte nur 14 Meter betragen. Heute ist von den alten Gebäuden aus kaum zu sehen, dass im Karree ein Neubauklotz mit fast 150 Wohnungen steht. Die alten Bäume und die Distanz von 34 Metern lassen das Ganze menschlich und verträglich aussehen. Insgesamt entstehen 147 Wohnungen, davon 103 öffentlich geförderte – also Sozialwohnungen. 44 Einheiten sowie ein „Kommunikations- und Dienstleistungszentrum für betreutes Wohnen“ finanziert die Genossenschaft selbst. Zu nennen sind ferner 129 Tiefgaragenplätze. Lediglich 25 Stellplätze sind oberirdisch. Durch zwölf Aufzugsanlagen sind 90 Prozent der Wohnungen erreichbar. Von den 103 öffentlich geförderten Wohnungen sind 79 anderthalb und zwei Zimmer groß. Dazu kommen 24 Drei- und Vierzimmerwohnungen. 44 Anderthalb- und Zweizimmerwohnungen sind für altengerechtes, betreutes Wohnen vorgesehen. Staatssekretär Clemens Appel vom brandenburgischen Bauministerium hob die Initiative, im Stadtinneren zu bauen, hervor. Dies sei für das Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr von Bedeutung, denn es sei das Ziel, Wohnungen in den Innenstädten für verschiedene Bedarfsgruppen zu fördern.

Günter Schenke

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