zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Ende der Pantoffeln rückt näher

Problem der Fußboden-Zerstörung der Potsdamer Weltkulturerbe-Schlösser soll gelöst werden

Problem der Fußboden-Zerstörung der Potsdamer Weltkulturerbe-Schlösser soll gelöst werden Von Erhart Hohenstein Die edlen Marmor- und Holzfußböden in den Potsdamer Schlössern sind gefährdet. Wenn die Besucher in die Pantoffeln schlüpfen, rieselt der an den Schuhen mit herein getragene Sand hinten heraus und setzt sich in den Sohlen der Nachfolgenden fest. Die polieren dann die Fußböden, was langsam zu deren Zerstörung führt. Verschärfend wirkt sich aus, dass in den Pantoffeln nicht gelaufen, sondern geschlurft wird. Wie Steinrestaurator Stefan Klappenbach den PNN mitteilte, wird an der Lösung dieses Problems, das insgesamt 3500 Quadratmeter Fläche u.a. im Schloss Sanssouci, im Marmor- und im Grottensaal des Neuen Palais, im Marmorpalais und in der Friedenskirche betrifft, jetzt intensiv gearbeitet. Dafür wurde eine Projektgruppe gebildet, der neben Klappenbach die zuständigen Denkmalpfleger und Schlosskastellane, ein Holzrestaurator und eine Verwaltungsmitarbeiterin angehören. Sie konzentriert ihre Untersuchungen zunächst auf Schloss Sanssouci. „Das Hauptproblem liegt vor dem Schloss“, stellt Klappenbach fest. Deshalb sollen die Besucher künftig auf einem „Zwangsweg“ in die Sommerresidenz Friedrichs II. gelangen. Er meidet die mit Splitt belegte Vorfläche und wird über gepflasterte Teile geleitet. An Stelle der Matten, die sich bei schlechtem Wetter mit Sand zusetzen, sollen Bürstenabtreter verwendet werden. Für jedes Schloss sei eine individuelle Lösung erforderlich, so der Steinrestaurator. So wurde in der Bildergalerie über die erhaltenen Reste des historischen Steinfußbodens eine Glasbrücke gezogen. Eine ähnliche Lösung wäre für andere besonders kostbare Natursteinfußböden in Sanssouci und im Neuen Palais denkbar. Im Schloss Caputh wird erfolgreich ein Sohlenreinigungsgerät eingesetzt. Plastüberzieher für die Schuhe sind als Wegwerfartikel relativ teuer  und ziehen aufwändige Entsorgung nach sich. Klappenbach rechnet 2006 mit Vorschlägen der Arbeitsgruppe. Dann könne man davon ausgehen, dass die Pantoffeln verschwinden.

Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false