zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Entlastung für Angehörige

Volkssolidarität plant Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz

Volkssolidarität plant Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz Eine Wohngemeinschaft wird geplant. Das Besondere ist, dass sie für Menschen mit Demenz gedacht ist. Viele pflegende Angehörige von an Demenz Erkrankten tun sich schwer, ihre Verwandten in ein Heim zu geben, sagt Ulrike Otto. Die Leiterin des Projektes präsentierte gestern die Pläne auf dem ersten Tag der Offenen Tür der Beratungsstelle für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in der Zeppelinstraße 163 a. Aus der Gruppe von Angehörigen sei der Wunsch erwachsen. „Die Nachfrage ist groß.“ Derzeit werden zwei Wohnungen für jeweils sechs Bewohner mit gemeinsamen Aufenthaltsraum, zwei Bädern und Küche in einem Haus gesucht, möglichst mit guter Verkehrsanbindung und Garten. Schwierig sei es Vermieter zu finden, die sich darauf einlassen, mit jedem einzelnen Bewohner einen Mietvertrag abzuschließen. Die Volkssolidarität wolle die Räumlichkeiten nicht anmieten, da das Projekt sonst in die Kategorie „Heim“ falle. Jeder Mieter solle mit seinen Angehörigen die Möglichkeit haben, sein Leben so individuell wie möglich zu gestalten. „Dazu gehört, dass jeder einen eigenen Schlüssel hat und Besuch empfangen kann, wann er möchte“, so Ulrike Otto. Die Betreuung der Patienten solle ambulant über Pflegedienste erfolgen, damit die Angehörigen entlastet werden. Die Beratungsstelle der Volkssolidarität wurde vor gut acht Jahren eröffnet. Sie bietet Selbsthilfegruppen für Angehörige und an Demenz erkrankte Menschen an. Letzteres sei eine Besonderheit, erläutert Brigitte Wagner, Leiterin der Beratungsstelle. Etwa zehn dieser Gruppen existieren bundesweit. Die hiesige Gruppe wurde im Jahr 2001 gegründet. Regelmäßig treffen sich fünf Frauen und Männer im Alter von gut 60 Jahren. Sie sollen Unterstützung erfahren in einem Prozess, der „schnell fortschreitet und den die Menschen am Anfang ganz bewusst erleben“. Außerdem bietet die Kontaktstelle Hilfe durch so genannte Helferinnen an. Nach wie vor nehmen etwa 50 Prozent der pflegenden Angehörigen keine Hilfe in Anspruch, resümiert Birgitta Neumann von der Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e. V. Auch fehle es oft an der Vernetzung von Beratungsstellen, Ärzten und ambulanten Diensten. „Das führt zur Resignation.“ Dabei sollen die Menschen Unterstützung und Erleichterung erfahren. In Potsdam sind laut Alzheimer-Gesellschaft mehr als 1550 an Demenz erkrankt. Bis zum Jahr 2015 werden es schätzungsweise 2200 Patienten sein. U. S. Aus Anlass des Welt-Alzheimertages zeigt die Brandenburger Alzheimergesellschaft am Mittwoch, 21. September, um 18 Uhr, im Kulturhaus Babelsberg, den Film „Iris“, in dem es um die Schriftstellerin Iris Murdoch und ihre Krankheit geht. Zudem gibt es die Möglichkeit zum Gespräch.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false