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Sport: Erfolgsgeschichte aus dem Nichts

Der Landes-Kanu-Verband Brandenburg wurde gestern 15: Ein mit Medaillen gepflasterter Weg

Der Landes-Kanu-Verband Brandenburg wurde gestern 15: Ein mit Medaillen gepflasterter Weg Der Landes-Kanu-Verband Brandenburg (LKV) feierte gestern sein 15-jähriges Bestehen und braucht sich keineswegs hinter anderen Landesverbänden zu verbergen. Angesichts der Probleme zu Beginn der 90er Jahre stand nicht nur das Präsidium des 1990 unter dem Präsidenten Manfred Glöckner (seit 2005 Ehrenpräsident) gegründeten Landesverbandes vor schwierigen Aufgaben, auch die meisten Vereine hatten Schwierigkeiten, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Den aus den bisherigen Betriebssportgemeinschaften hervorgegangenen Vereinen fehlte die finanzielle und materielle Hilfe. Außerdem waren die für die Ausbildung des Nachwuchses zuständigen Trainingszentren nicht mehr existent, auch mussten alle Funktionen ab sofort mit ehrenamtlichen Kräften besetzt werden. In den ersten Jahren konnte der Kanu–Club Potsdam (KCP) im OSC, der aus der Sektion Kanurennsport des ASK Vorwärts Potsdam hervorging, viele Spitzenathleten wie Torsten Gutsche oder Kay Bluhm nicht mehr halten. Folgerichtig hinterließ das Abschneiden bei den ersten gemeinsamen Deutschen Meisterschaften 1991 in Hamburg, trotz eines zweiten Platzes in der Gesamtwertung hinter Berlin–Grünau, einen bitteren Beigeschmack. Sechs Meistertitel gingen an ehemalige Sportler des OSC die jetzt für andere Vereine starteten. Innerhalb der nächsten Jahre wurden jedoch Bedingungen geschaffen, die eine Umkehrung der anfänglichen Auflösungserscheinung bewirkten. Beispielsweise ist aus der Kinder– und Jugendsportschule die Eliteschule des Sports hervorgegangen. Endlich wurde wieder eine professionelle Talentförderung ermöglicht. Einen entscheidenden Anteil an der 15-jährigen Erfolgsgeschichte hatte jedoch auch der durch den auf Initiative von Jürgen Eschert gegründete Förderverein des KCP. Und Erfolge gab es dann auch en Gros: 12 olympische Medaillen, 65 Platzierungen bei Welt– und Europameisterschaften, 34 mal Edelmetall bei JuniorenWelt- und Europameisterschaften sowie nahezu 200 Titel bei Deutschen Meisterschaften. Es wäre jedoch ungerecht, die Entwicklung des Brandenburger Kanusports in den letzten eineinhalb Jahrzehnten auf den Kanu-Rennsport einzugrenzen. Zu den traditionellen Disziplinen Kanu-Slalom und Kanuwandern gesellten sich alsbald Kanu-Polo und der Drachenbootsport. So ist die SG Einheit Spremberg der einzige Verein des LKV, in dem nach wie vor der Slalomsport betrieben wird und dessen Aktivitäten nach 1990 mit zwei Juniorenweltmeistern zu Buche stehen. Aber auch viele Talente des Kanu-Rennsports kommen aus dem dortigen Landesstützpunkt. Gleich nach dem Neuanfang wurde im ESV Lok RAW Cottbus und beim SSV PCK 90 Schwedt, später auch zeitweilig beim OSC Potsdam, Kanu-Polo betrieben. Allein den Cottbusern gelang 1994 der Aufstieg in die Bundesliga und vier Jahre später sogar den Meistertitel. Eine durchweg erfolgreiche Entwicklung, gekrönt durch zahlreiche nationale und internationale Titel und Medaillen nahm der Drachenbootsport bei der mit Jahresbeginn 2003 neu gegründeten Abteilung im OSC Potsdam „Preussen-Kanu“. Aber auch im KV Neuruppin und anderen Vereinen des LKV wendet man sich zunehmend diesem Funsport zu. Darüber hinaus verzeichnete der Kanu-Wandersport, der in fast allen 36 Brandenburger Kanuvereinen betrieben wird, einen wachsenden Zuspruch zu den nationalen und internationalen Veranstaltungen in den verschiedenen Regionen Brandenburgs. Gleichwohl ob es sich um die Internationale Spreewaldfahrt, die internationale Wanderfahrt „Odra“ oder die Potsdamer Schlösserfahrt – um nur einige zu benennen – handelt. Kennzeichnend für die Kommunikationsfreudigkeit der Brandenburger Kanusportler sind gleichfalls die zahlreich gepflegten freundschaftlichen Verbindungen zu Sportfreunden in Polen, Tschechien und Frankreich aber auch die neun als DKV-Wanderstationen deklarierten Vereinsbootshäuser. Mit den in Spremberg, Neuruppin und Rathenow neu errichteten Bootshäusern wurden die von zahlreichen Vereinen unternommenen Anstrengungen zur Vervollkommnung der Trainings- und Vereinsstätten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Als Zeichen der Anerkennung der sportlichen und organisatorischen Leistungen in den letzten 15 Jahren können ebenso die seitens des DKV dem LKV Brandenburg zur Ausrichtung übertragenen Deutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport, Kanu-Marathonrennsport und Drachenbootsport sowie der DKV-Paddlertage auf dem Beetzsee gewertet werden. Diese 15-jährige positive Bilanz des LKV Brandenburg wäre sicher nicht möglich gewesen ohne das Engagement der Trainer und Übungsleiter sowie der uneigennützigen Unterstützung der Sportlereltern und die zahlreichen Helfer. G.W.

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