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Sport: Experiment gelang – knapp

Mit komplett neuer Mittelfeldreihe siegte Turbine Potsdam 2:1 gegen FSV Frankfurt

Mit komplett neuer Mittelfeldreihe siegte Turbine Potsdam 2:1 gegen FSV Frankfurt Von Michael Meyer Am Ende atmete Bernd Schröder tief durch – das Experiment des Potsdamer Turbine- Trainers war, nun ja, nicht gescheitert. „Wir haben gesehen, was wir erwartet haben“, erklärte Schröder nach Potsdams knappem 2:1 (2:1)–Heimsieg am Sonnabend daheim gegen den FSV Frankfurt, mit dem Turbine wieder den FCR Duisburg (ein Spiel und zwei Punkte weniger) vom Tabellenplatz zwei verdrängte. Der Coach verordnete, wie angekündigt, einigen seiner Stammspielerinnen eine Verschnaufpause. Dass er aber seine komplette Vierer-Mittelfeldreihe – die Nationalspielerinnen Navina Omilade, Ari- ane Hingst, Viola Odebrecht und Jenniver Zietz – neben der Bank und hinter der eigenen Torlinie ausruhen ließ, überraschte schon. „Wir haben bewusst ohne diese vier gespielt und einigen Anschlusskadern die Möglichkeit, sich neunzig Minuten zu zeigen“, erklärte Schröder, dessen Elf ordentlich begann und nach einer Viertelstunde bereits mit 2:0 führte. Zunächst traf Anja Mittag nach einem Sonja-Fuss- Pass von links aus Nahdistanz mit einem gefühlvollen Heber über FSV-Torfrau Ursula Holl zum 1:0 (7.), dann sprintete Conny Pohlers in einen verunglückten Rückpass von Rebecca Smith; ihr Zuspiel versenkte Petra Wimbersky halbhoch zum 2:0 in die Maschen (14.). Da aber hatten die 552 Zuschauer schon Schrecksekunden hinter sich, als ein Gewaltschuss Gaby König-Vialkowitschs an Turbines rechten Torpfosten (8.) klatschte. In der Folgezeit erzwang der FSV Gleichwertigkeit. Potsdam agierte oft zu nachlässig oder ohne Übersicht wie beim 2:1, als sich Turbines Abwehr auf Stürmerin Jenniver Meier konzentrierte und die völlig allein gelassene Saskia Bartusiak deren Zuspiel unbedrängt zum Anschlustor nutzen konnte (26.). Pohlers blieb es in einer nun immer mehr verflachenden Partie vorbehalten, fünfmal das 3:1 zu verpassen; sie schoss vorbei (43., 45.), scheiterte an Holl (67.) oder musste erleben, wie Melanie Soyah das Leder noch von der Torlinie schlug (38., 76.). „Jeder hat sich bemüht, aber es war schwer, alle unter einen Hut zu bekommen“, gestand Britta Carlson, von Schröder vorm Spiel zu Kapitän und Regisseurin im Mittelfeld bestimmt. „Ein bisschen war bei uns nach dem 2:0 schon die Luft raus“, räumte Anja Mittag ein, während Viola Odebrecht ihre Zuschauerrolle nicht zu hoch bewertete. „Ist schon okay, die anderen müssen ja auch mal wieder spielen“, meinte die 22-Jährige. Wohl wissend, dass der Coach sein Experiment nicht wiederholt wird. „Wir haben“, so Schröder, „gesehen, dass einige, die den Anspruch haben, in der Bundesliga spielen zu wollen, noch sehr zulegen müssen. So wie heute wird die Mannschaft in den nächsten Spielen nicht wieder auflaufen.“ Schon morgen um 19 Uhr tritt Turbine bei Schlusslicht VfL Wolfsburg an. „Dann“, verkündete Schröder, „wird die Mannschaft spielen, die auch am Sonnabend in unserem UEFA-Cup-Heimspiel gegen Trondheim auflaufen soll.“ Turbine Potsdam: Angerer; Liepack, Becher, Kuznik; Thomas, Carlson, Cristiane, Fuss; Wimbersky, Pohlers, Mittag.

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