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Landeshauptstadt: Foerster-Preis für Archivar Gebhard Falk

Der Archivar und Historiker Dr. Gebhard Falk hat gestern Nachmittag im Alten Rathaus den Wilhelm-Foerster-Preis erhalten.

Der Archivar und Historiker Dr. Gebhard Falk hat gestern Nachmittag im Alten Rathaus den Wilhelm-Foerster-Preis erhalten. Der Potsdamer URANIA-Verein vergibt die Auszeichnung jährlich für besondere Verdienste bei der Popularisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Hans Oleak würdigte die Vortragstätigkeit und Exkursionsbetreuung des 14. Preisträgers.

Die Laudatio hielt Bildungsminister Holger Rupprecht. Durch die Erschließung archivalischer Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv habe der Wissenschaftler von 1958 bis 1993, zuletzt als stellvertretender Direktor, „die Lesart der Landesgeschichte“ mitbestimmt. Rupprecht wies unter anderem auf die Quellenforschungen Falks zu polnischen Zwangsarbeitern des 2. Weltkriegs hin, die deren Anerkennung und Entschädigung erst möglich gemacht hatten. Der Archivar ist auch einer der Väter des aktuellen brandenburgischen Landeswappens. Er half, gegen politische Widerstände die schlichte, von Zutaten des 19. Jahrhunderts befreite Form des Roten Adlers durchzusetzen.

Von 1961 bis 1979 gehörte Gebhard Falk der Stadtverordnetenversammlung an. Der Minister dankte ihm für seinen Einsatz zur Erhaltung von Baudenkmalen. So stimmte das Mitglied der LDPD 1968 gegen den Abriss der Garnisonkirche.

Auf dem gestrigen Festakt würdigte auch Prof. Dr. Friedrich Beck, Schulfreund Falks und später als Direktor des Landeshauptarchivs sein Chef, das umfangreiche wissenschaftliche Werk des Preisträgers. Der stellte seinen Festvortrag unter das Thema „Süßes und andere Wohltaten für Potsdam - der Zuckersieder Ludwig Jacobs“. Damit erinnerte er an eine bedeutende, heute fast vergessene Persönlichkeit der Stadtgeschichte. Jacobs war nicht nur ein erfolgreicher Potsdamer Unternehmer, sondern auch Abgeordneter des Preußischen Landtags. Er trug unter anderem wesentlich zum Bau der Eisenbahnstrecke nach Magdeburg bei. E. Hoh

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