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Landeshauptstadt: Franco-Gegner im Depot

Deutsche Bahn: Übergabe der Gedenktafel für Spanienkämpfer Walter Junker an das Potsdam-Museum

Deutsche Bahn: Übergabe der Gedenktafel für Spanienkämpfer Walter Junker an das Potsdam-Museum Griebnitzsee - Die Deutsche Bahn (DB) hat sich auf PNN-Nachfrage bereit erklärt, ein in ihrer Obhut befindliches bronzenes Porträt-Relief, dass den Potsdamer Spanienkämpfer Walter Junker zeigt, und eine dazugehörige Gedenktafel an das Potsdam-Museum zu übergeben. Die Teile waren an einer Gedenkstele aus Klinkersteinen auf dem Vorplatz des Bahnhofs Griebnitzsee angebracht. Sowohl DB-Pressesprecher Burkhard Ahlert als auch der Leiter des DB-Bahnhofsmanagements Potsdam, Uwe Bögge, erklärten sich mit einer Einlagerung der Relikte in den Depots des Potsdam-Museums einverstanden. Bahnhofsmanager Bögge: „Das Potsdam-Museum ist der richtige Ort dafür. Dort kann man es geschichtlich einordnen.“ Edeltraud Volkmann-Block, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Potsdam-Museums, erklärte den PNN, „wir würden die Tafel und das Relief sehr gern ins Depot nehmen“. Ihre Einrichtung sammle alles geschichtlich Relevante mit einem Bezug zur Stadt Potsdam. Die Ehrentafel für Walter Junker stamme vom Potsdamer Künstler Walter Bullert, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 110. Mal jährt. Walter Junker wurde am 27. November 1910 geboren und fiel am 28. Juli 1938 als Mitglied der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg bei Gandesa (Schlacht am Ebro). Von Beruf war er Werkzeugmacher, politisch engagierte er sich als Leiter der Ortsgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Nowawes. In den 70er Jahren fertigte der Künstler Walter Bullert die Ehrentafel im Auftrag des DDR-Grenzregiments 44 an, das den Namen „Walter Junker“ trug. Bereits vor zwei Jahren beantwortete die Potsdamer Stadtverwaltung eine Kleine Anfrage der Fraktion „Die Anderen“ bezüglich des Verbleibs des Denkmals. Die Verwaltung teilte im August 2003 mit, der Bahnhofsvorplatz in Griebnitzsee sei 1990 in das Eigentum der Deutschen Bahn übergegangen. Weiter: „Da dort 2001/2002 ein Bauvorhaben mit der Umgestaltung des Platzes geplant war, erfolgte die Demontage des Porträtreliefs und der Gedenktafel.“ Wie die Verwaltung weiter mitteilte, habe das Potsdam-Museum schon damals gegenüber dem ehemaligen Kulturamt „und den Verantwortlichen der Deutschen Bahn“ seine Bereitschaft zur Lagerung des Reliefs und der Gedenktafel im Depot des Museums erklärt. In der Mitteilung von 2003 heißt es weiter: „Eine Übergabe ist bis heute nicht erfolgt“. Es sei anzunehmen, dass die Deutsche Bahn im Besitz der Ehrentafel sei. „Der genaue Standort und die Verwendung sind unsererseits noch zu recherchieren“. Wie DB-Sprecher Ahlert erklärte, sei das Mahnmal für Walter Junker „nicht aus politischen Beweggründen entfernt worden“. Vielmehr sei es nicht Bestandteil des denkmalgeschützten Bahnhof gewesen. Die Tafel hätte Schäden aufgewiesen. Sie sei von der Bahn sichergestellt und eingelagert worden. Bevor die Reste des Denkmals an das Potsdam-Museum übergeben werden können, will die Bahn die in Berlin lebenden Nichten Walter Junkers kontaktieren. Diese hatten sich in einem Brief an die Bahn und die Stadtverwaltung darüber beschwert, dass das Denkmal beseitigt ist und auf dem verbliebenen Sockel jetzt ein Hinweisschild mit dem DB-Logo prangt. Guido Berg

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