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Sport: Frau für die wichtigen Tore Petra Wimbersky traf in Montpellier schon fünfmal

Von Michael Meyer, Montpellier Sechs Tore schoss Petra Wimbersky im vergangenen UEFA-Cup-Spieljahr für den 1. FFC Turbine Potsdam.

Von Michael Meyer, Montpellier Sechs Tore schoss Petra Wimbersky im vergangenen UEFA-Cup-Spieljahr für den 1. FFC Turbine Potsdam. In der neuen Europapokal-Saison ist die Nationalstürmerin nach gerade mal zwei Spielen des Qualifikationsturniers in Montpellier schon bei fünf Treffern – ein Start nach Maß! „Stimmt, das Turnier läuft ganz ordentlich für mich wie für die ganze Mannschaft“, sagt Wimbersky dazu. „Wir haben schon das erreicht, was wir wollten: uns vorzeitig für das Viertelfinale zu qualifizieren.“ Die Bayerin im Turbine-Dress, die normalerweise unter der Woche an der Fachhochschule Berlin Betriebswirtschaftslehre studiert („Man hat dort viel Verständnis für meine Fußballkarriere.“) und dabei vor ihrem 5. Semester steht, trug jetzt im Südfranzösischen mit vier Treffern gegen Neulengbach (12:1) und dem 1:0 gegen Saestum (2:0) entscheidend dazu bei. Womit sie die Meinung ihres Trainers Bernd Schröder unterstrich: „Piwi ist die Stürmerin für unsere wichtigen Tore.“ „Schön, wenn der Trainer so etwas über einen sagt“, meint Wimbersky, die es auch privat gern stürmisch mag, wenn sie auf ihrer 500er Kawasaki durch Potsdam oder Berlin düst. „Wichtig ist aber vor allem der Erfolg der Mannschaft, und der muss ich gerade nach dem Spiel gegen Neulengbach ein Kompliment machen. Vier Tore in einem Spiel sind mir seit Ewigkeiten nicht gelungen, aber der Gegner war auch schwach und meine Mitspielerinnen haben gut für mich aufgelegt.“ Die Partie gegen Saestum sei ungleich schwerer gewesen, „denn die Holländerinnen haben nicht viel Kreatives getan, sondern mehr zerstört – da wird es schwer für eine Stürmerin.“ Zu ihrem Tor nach Ariane Hingsts Pfostenschuss und Anja Mittags abgewehrtem Nachschuss, das Turbine auf die Siegerstraße führte, erklärte sie lapidar: „Ich stand halt zur richtigen Zeit am richtigen Fleck.“ Den Europapokal betrachtet Petra Wimbersky – die als Vierjährige im heimischen Ottobrunn bei München mit dem Kicken begann und über die Stationen SpVgg Unterhaching und FC Bayern München 2002 nach Potsdam kam – als willkommene Zusatzaufgabe für sich und ihren Verein. „Man spielt nicht immer nur gegen die gleichen Mannschaften, sondern auch gegen unbekannte Gegner mit Weltklassespielerinnen. Das ist jedesmal eine neue Herausforderung, die uns in unserer Weiterentwicklung hilft.“ Deshalb werde Turbine auch alles versuchen, die in diesem Jahr erkämpfte Trophäe erfolgreich zu verteidigten. „Wir wollen alles dafür tun und haben auch als Mannschaft, die weiter gereift ist, das Potenzial dafür. Aber der Erwartungsdruck ist diesmal ungleich höher, und jeder Gegner setzt alles daran, gerade gegen den Pokalverteidiger besonders gut zu spielen.“ So auch Montpellier HSC, gegen den Turbine Potsdam heute um 17.30 Uhr im Stade Joseph Blanc um den Gruppensieg spielen wird. „Montpellier wird der stärkste Gegner sein, aber gegen den wollen wir uns auch Selbstvertrauen für unsere nächsten Spiele in der Bundesliga und im DFB-Pokal holen.“ Nach der Rückkehr in der Nacht zum Montag nach Potsdam wird Petra Wimbersky, die in ihrer Freizeit gern für Freunde kocht, nicht viel Zeit zum Verschnaufen haben. Am Donnerstag reist die Nationalkickerin (43 Spiele/7 Tore) nach Siegen zum WM-Qualifikationsspiel Deutschland – Russland. „Die Konkurrenz im Nationalsturm ist groß, aber unter der neuen Nationaltrainerin hat jeder seine neue Chance“, sagt Petra Wimbersky. Wohl wissend: „Tore im Europacup sind eine zusätzliche gute Empfehlung.“

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