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Landeshauptstadt: Fürs Rückenstärken geehrt Bundespräsident lädt gehörloses Ehepaar ein

Sie organisieren Kaffeekränze für Gehörlose und helfen bei Behördengängen: Für ihre Verdienste sind die beiden Potsdamer Ilona und Joachim Lange zum traditionellen Neujahrsempfang des Bundespräsidenten Horst Köhler am Montag nach Berlin eingeladen worden. Das Ehepaar Lange, das selbst taub ist, habe sich unter anderem seit über zehn Jahren immer wieder für die Rechte von Gehörlosen in der Arbeitswelt stark gemacht, so der Behindertenbeauftragte des Landes Brandenburg, Rainer Kluge.

Sie organisieren Kaffeekränze für Gehörlose und helfen bei Behördengängen: Für ihre Verdienste sind die beiden Potsdamer Ilona und Joachim Lange zum traditionellen Neujahrsempfang des Bundespräsidenten Horst Köhler am Montag nach Berlin eingeladen worden. Das Ehepaar Lange, das selbst taub ist, habe sich unter anderem seit über zehn Jahren immer wieder für die Rechte von Gehörlosen in der Arbeitswelt stark gemacht, so der Behindertenbeauftragte des Landes Brandenburg, Rainer Kluge. Die beiden hätten sich besonders dafür eingesetzt, Gehörlose in das öffentliche Leben einzubinden.

Seit einem Jahr engagiert sich Joachim Lange aus diesem Grund auch im Behindertenbeirat der Stadt Potsdam. Bereits seit den 90ern arbeiten er und seine Frau mit dem Brandenburger Gehörlosen Verband und dem Brandenburger Sozialministerium eng zusammen. Entsprechend ist auch die Freude dort, dass dieses Engagement nun gewürdigt wird: „Ich begrüße es sehr, dass die langjährige Arbeit der Langes jetzt ihre berechtigte Anerkennung findet, denn ohne Langes hätte es eine so aktive Gehörlosenarbeit in Potsdam nicht gegeben“, sagte Kluge, „Die Langes haben Gehörlose von Potsdam bis Neuruppin zusammengeführt und ihnen den Rücken gestärkt.“

Der Brandenburger Landesverband der Gehörlosen hat rund 600 Mitglieder, von denen viele wegen der Kommunikationsschwierigkeiten nur geringe berufliche Qualifikationen besitzen. Kluge betonte besonders die Gefahr, dass Gehörlose an der Kommunikation mit der Außenwelt scheitern und sich zunehmend abkapseln. Gerade an dieses Problem habe die Arbeit der Langes angeknüpft. Andere Schwierigkeiten seien rein praktischer Natur, so Kluge. So sei es 2007, dem Jahr der Chancengleichheit, besonders wichtig, dass auch Gehörlose am öffentlichen Alltag teilhaben können. Dieses würde bereits durch die für Taube nicht vernehmbaren Lautsprecheransagen auf Ämtern und Bahnsteigen beeinträchtigt. Ebenso wichtig wäre es, ihnen Gebärdendolmetscher auf öffentlichen Veranstaltungen zu finanzieren. Auch Joachim Lange musste lange um einen Übersetzer für die Beiratssitzungen kämpfen. Nun übernimmt die Stadt die Kosten.mim

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